PETA fordert sofortige Beschlagnahme der Tiger aus "Dinner-Show"
Archivmeldung vom 11.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem drei Tiger ihren Dompteur während einer Zirkusveranstaltung im Hagenbeckschen Tierpark angriffen und lebensgefährlich verletzten, fordert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. die sofortige Beschlagnahme der gesamten Tigergruppe des verletzten Dompteurs Christian W. Die Tiger sollen in einer Auffangstation ein Leben führen, das einigermaßen der Natur der bewegungsfreudigen und wasserliebenden Tiere entspricht.
Werden die Tiger weiter in der Manege vorgeführt, bestünde die Gefahr, dass sie noch mehr Zwang und Gewalt ausgesetzt sind als dies bei der Dressur von Wildtieren ohnehin schon der Fall ist. Eine weitere Gefahr sieht PETA darin, dass die Tiger jetzt in dubiose Hände abgeschoben werden, zum Beispiel auf Farmen im asiatischen Raum, wo sie für Potenzmittel verarbeitet werden.
„Wildtiere lassen sich nicht mittels Belohnungshappen dressieren wie Hunde. Täglich erkämpft sich der Dompteur seine Ranghoheit mittels Peitsche, Zwang und Gewalt aufs Neue. Tiere, die bereits ihren Dompteur angegriffen und verletzt haben, sind der Gefahr ausgesetzt, noch brutaler rangenommen zu werden. Dies muss verhindert werden!“ fordert Carola Schmitt, Zirkussprecherin von PETA.
An die Hagenbecksche Adresse gerichtet fordert PETA: „Hören Sie endlich auf damit, Lebewesen zu unterdrücken.“ Der Name Hagenbeck steht für enormes Menschen- und Tierleid. Die Firma Hagenbeck fungierte als größter Völkerschau-Unternehmer. Sogenannte exotische Menschen wurden ihrer Heimat entrissen und an Zirkusse, Zoos, Jahrmärkte etc. verkauft oder verliehen bzw. im Tierpark Hagenbeck ausgestellt. 1931 gastierte die letzte von der Firma Hagenbeck organisierte Völkerschau, die Schaustellung „Kanaken der Südsee“.
Auf politischer Ebene fordert PETA von der Bundesregierung die sofortige Umsetzung der Bundesratsentschließung aus dem Jahre 2003 und damit das Verbot von bestimmten Wildtierarten im Zirkus, so wie es in 11 europäischen Ländern bereits der Fall ist.
Quelle: PETA Deutschland e. V.