BBU ruft zum bundesweiten Protest gegen grenznahe Uranfabrik in den Niederlanden auf
Archivmeldung vom 23.07.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) protestiert gegen den drohenden Ausbau der niederländischen Urananreicherungsanlage (UAA) im grenznahen Almelo und wird den Widerstand der niederländischen Anti-Atomkraft-Bewegung mit einer eigenen Einspruchskampagne unterstützen. Im Genehmigungsverfahren sind auch Einsprüche aus der Bundesrepublik zulässig.
Bereits in früheren Verfahren hatten der BBU und andere Initiativen und Verbände, besonders aus Nordrhein-Westfalen, zahlreiche Einsprüche aus der Bundesrepublik in Den Haag eingereicht. Der BBU fordert auch von den Landesregierungen in Düsseldorf und Hannover Aktivitäten gegen den Ausbau und Betrieb der niederländischen Urananreicherungsanlage.
Die Urananreicherungsanlage in Almelo soll zur Versorgung von weltweit ca. 50 Atomkraftwerken auf eine Kapazität von 6200t Urantrennarbeit pro Jahr ausgebaut werden. Zudem sind unter anderem die Lagerung von zukünftig insgesamt rund 70.000t Uranhexafluorid (bisher ca. 55.000t) und der Bau einer Verladestation für Urancontaier vorgesehen.
In einem Sammeleinspruch gegen den Ausbau der UAA, den der BBU bundesweit verbreiten wird, heißt es u. a.:
- Urananreicherung erfordert Uranabbau, der ist jedoch auch lebensfeindlich und umweltschädlich!
- Die UAA Almelo und die Urancontainer in den dortigen Uranlagern sind nicht gegen Flugzeugabstürze gesichert.
- Es gibt keine sichere Entsorgung für den Uranmüll, der in Almelo anfällt (u. a. abgereichertes Uranhexafluorid, verstrahltes Werkzeug).
- Der Betrieb der UAA in Almelo ist mit hochgefährlichen Urantransporten verbunden! Sabotage kann nicht verhindert werden.
- Auch in der UAA Almelo kann es technisches und menschliches Versagen geben. 2010 wurde in der UAA Gronau ein Arbeiter verstrahlt!
- Urananreicherungsanlagen können militärisch genutzt werden!
- Zur Verhinderung der Weiterverbreitung von Atomwaffen ist das Verbot der Urananreicherung dringend erforderlich.
Bürger können sich per Sammeleinspruch beteiligen
Die Planungsunterlagen können auch in der Bundesrepublik eingesehen werden. Die Auslegung erfolgt im Rathaus der Stadt Gronau (NRW) und beim Landkreis Grafschaft Bentheim Nordhorn (Niedersachsen) zu den üblichen Bürozeiten. Im Internet findet man die Unterlagen unter:
Der BBU ruft bundesweit die Bürger auf sich per Sammeleinspruch an dem Protestaktion zu beteiligen. Bis zum 10. August können Einsprüche beim Wirtschaftsministerium in Den Haag eingereicht werden. Den Sammeleinspruch des BBU (Unterschriftenliste) kann man telefonisch in der Geschäftsstelle des BBU unter 0228-214032 oder per E-Mail unter [email protected] bestellen. (Anmerkung der ExtremNews Redaktion: Der Sammeleinspruch ist außerdem in Anhang zu dieser Meldung zu finden)
Eigenständige und persönlich erstellte Einsprüche können direkt an das niederländische Wirtschaftsministerium geschickt werden. Die Anschrift lautet:
Ministerie van Economische Zaken, Landbouw en Innovatie
Directoraat-Generaal voor Energie, Telecom en Markten
Directie Energie en Duurzaamheid
Aanleverpunt A/621
»Ontwerpbeschikking URENCO«
Postbus 20101
2500 EC Den Haag
Niederlande
Stellungnahmen per E-Mail sind unter Angabe des Betreffs »Ontwerpbeschikking URENCO« an [email protected] zu senden. Mündliche Stellungnahmen können bei der Beteiligungsstelle »Inspraakpunt Kernenergiewetvergunningen« (Genehmigungen nach dem Kernenergiegesetz), Tel. +31 (0)70 3798980, abgegeben werden.
Wer bei der Erstellung von Einsprüchen Hilfe benötigt oder konkrete Fragen zum Genehmigungsverfahren hat, kann sich an den Arbeitskreis Energie des BBU wenden, Tel. 02562-23125.
Weitere Informationen über die Gefahren der Urananreicherung gibt es im Internet unter www.aku-gronau.de. Informationen über den niederländischen Widerstand gegen die Urananreicherungsanlage in Almelo gibt es unter www.enschedevoorvrede.nl.
Quelle: BBU