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Deutsche Heizungsindustrie: Schwacher Markt für erneuerbare Energien in Gebäuden torpediert Klimaschutz

Archivmeldung vom 23.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Bild: F.H.M. / pixelio.de
Bild: F.H.M. / pixelio.de

"Noch 2008 lag der Markt für Technologien zur Nutzung von erneuerbaren Energien auf der Zielgeraden. Umso mehr bestürzt der Einbruch bei Solarthermie, Wärmepumpen und fester Biomasse in 2010", betonte Klaus Jesse, Präsident des Bundesindustrieverbands Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik, BDH, anlässlich der Mitgliederversammlung des industriellen Spitzenverbandes in Hamburg.

Um etwa die Hälfte ging der Absatz der Solarthermie gegenüber dem guten Jahr 2008 zurück. Auch die Nachfrage nach Kesseln für Biomasse und nach Wärmepumpen schwächelt.

Bereits seit dem vierten Quartal 2009 ging die Nachfrage nach Heizungssystemen, die Effizienz und erneuerbare Energien einbinden, kontinuierlich zurück. 2010 schrumpfte der Markt erneut und liegt jetzt zirka 30 Prozent unter dem des Vorjahres. Für diese Entwicklung macht der BDH im Wesentlichen den - durch Überförderung verursachten - Photovoltaik-Boom in 2009 und 2010 und niedrigere Energiepreise im Vergleich zu 2008 verantwortlich. BDH-Präsident Jesse stellt fest: "Damit rücken die ambitionierten Klima- und Ressourcenschutzziele des Energiekonzeptes der Bundesregierung in weite Ferne."

Der Verband fordert eine deutliche Aufstockung der Förderprogramme für die energetische Modernisierung des veralteten Gebäudebestands und kritisiert die Kürzungen der Mittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, sowie des Marktanreizprogramms für erneuerbare Energien. "Die zu begrüßenden Absichtserklärungen des Energiekonzeptes müssen nunmehr in reale Politik umgesetzt werden", erklärt Andreas Lücke, Hauptgeschäftsführer des BDH. "Es gilt jetzt, die Mittel so aufzustocken, dass die im Energiekonzept geforderte Verdopplung des Modernisierungstempos von ein auf zwei Prozent tatsächlich erreicht werden kann. Darüber hinaus muss die Förderung gegenüber den Vorjahren verstetigt werden, um Investoren, der Industrie und den Verarbeitern Investitionssicherheit zu verschaffen."

Anlässlich der Mitgliederversammlung wurde Markus Niedermayer, geschäftsführender Gesellschafter der MHG Heiztechnik, als Nachfolger von Bernd Wattenberg, Siemens, in den Vorstand des BDH gewählt.

Quelle: Bundesindustrieverband Deutschland Haus

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