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WWF Schweiz bewertet Label Dolphin Safe Tuna fehlerhaft

Archivmeldung vom 13.11.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Earth Island Institute hat mitgeteilt, dass eine neue "Bewertung" des Labels "Dolphin Safe Tuna" durch den WWF Schweiz (WWFS) erbärmlich unzulänglich und irreführend ist. Ocean Care Schweiz hat in Zusammenhang mit den Forderungen des WWFS ebenfalls die Medien kontaktiert.

"Wir sind der Meinung, dass die WWFS-Einschätzung schwerwiegende Fehler enthält", meint Paolo Bray, europäischer Koordinator des internationalen Überwachungsprogramms für Dolphin-Safe-Thunfischprodukte und Direktor von Friends of the Sea. „Die WWFS-Einschätzung für Dolphin-Safe ist zu allgemein gehalten, beruht auf ungenauen Fakten. Es fehlen angemessene Kriterien für die Erteilung von Bewertungspunkten oder bezüglich der Qualifikationen derjenigen, die die Beurteilung eines Labels vornehmen. Nicht zuletzt spiegelt die Bewertung ein unzureichendes Verständnis der fraglichen Fischereien wider".

Die gute Nachricht für den Verbraucher ist die, dass die Schweizer Unternehmen weiterhin an ihrer starken, einheitlichen Verpflichtung in Bezug auf Dolphin-Safe-Thunfischprodukte festhalten.

Paolo Bray erklärte: „In dem Maße, in dem diese Bewertung zur Verunglimpfung des Labels „Dolphin Safe" verwendet wird, welches nicht nur zu einer bemerkenswerten Reduktion der Delphinsterblichkeit, sondern auch zur Umstellung auf ökologisch nachhaltige Fischereipraktiken geführt hat, untergräbt die WWFS-Bewertung diese Resultate, schadet damit mehr als sie nützt und verwirrt die Öffentlichkeit".

Der WWF Schweiz behauptet, kaum zu glauben, dass das Dephinsterben in der Thunfischindustrie keine Bedeutung mehr habe und dass deshalb das Label „Dolphin Safe" nicht länger notwendig sei. Beobachter verzeichneten alleine im Jahr 2005 1.469 tote Delphine und wie die Forschungsarbeit von Wissenschaftlern des US National Marine Fisheries Service dokumentiert, sterben viele tausend Delphine mehr in der Fischerei, ohne dass ihre Zahl festgehalten wird.

David Phillips, Direktor des International Marine Mammal Project (Earth Island Institute) führt aus: „Mag sein, dass der WWF Schweiz damit leben kann, dass järhlich über 1.500 Delphine in Thunfischnetzen sterben, aber wir bei Earth Island tun dies nicht. Wir glauben, dass die Verbraucher in der Schweiz und in ganz Europa NICHT akzeptieren, dass 1.500 Delphine jedes Jahr grausam sterben müssen, damit Thunfisch geliefert werden kann. Das Label „Dolphin Safe" oder „Dolphin Friendly" (delphinfreundlich gefangen), dessen Vergabe weltweit von Earth Island überwacht wird, ist eine Garantie dafür, dass keine Delphine in Thunfischnetzen gejagt, beunruhigt oder ertränkt wurden".

Phillips fügte hinzu: „Wir haben dem WWF Schweiz mitgeteilt, dass wir die Beurteilung nicht akzeptieren können, solange diese schwerwiegenden Mängel nicht behoben sind. Leider wurden unsere Einwände bisher ignoriert".

Das Label „Dolphin Safe" gewinnt weiterhin deutlich an Akzeptanz, weil es das umfassendste, wissenschaftlich fundierteste und am ehesten nachprüfbare Labelprogramm für Thunfischprodukte ist. Es hat zu einer mehr als 98%igen Reduktion der Delphinsterblichkeit geführt, es wird von der internationalen Umweltgemeinschaft (mit mehr als 180 NROs allein in Europa) in breitem Maße unterstützt, mehr als 300 Thunfischproduzenten weltweit haben sich dem Programm angeschlossen.

Das Labelprogramm „Dolphin Safe" ist unterstützenswert, Earth Island drängt beim WWF Schweiz darauf, die falschen Darstellungen und Mängel in seiner Beurteilung, die zu einem verzerrten Bild geführt haben, zu korrigieren.

Earth Island Institute ist eine gemeinnützige Organisation zur Schaffung von Umweltbewusstsein, die sich für die Bewahrung der Artenvielfalt auf der Erde einsetzt. Das International Marine Mammal Project arbeitet für den Schutz der Wale, Delphine und sonstigen Meeressäuger weltweit.

Quelle: Pressemitteilung International Marine Mammal Project

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