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Insektensterben: Abnehmende Bestände bei 45 Prozent der Arten

Archivmeldung vom 03.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Agrarwüste in Deutschland: Alles dank "Agro-Landwirtschaft", was von Aggressiver Landwirtschaft kommt (Symbolbild)
Agrarwüste in Deutschland: Alles dank "Agro-Landwirtschaft", was von Aggressiver Landwirtschaft kommt (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Insektensterben hat in Deutschland mittlerweile 45 Prozent der Arten erfasst. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Demnach habe der Bestand von 3.086 in der Roten Liste erfassten Insektenarten in den vergangenen 50 bis 150 Jahren abgenommen. Bei 40 Prozent sei der Bestand gleich geblieben, bei 13 Prozent sei die Datenlage nicht ausreichend für eine Aussage gewesen. Nur für etwa zwei Prozent der Arten auf der Liste sei der Trend positiv eingeschätzt worden, heißt es in der Antwort weiter. Insgesamt sei die Zahl der Arten mit abnehmendem Bestand in allen untersuchten Insektengruppen "erheblich höher" gewesen, als die Zahl der zunehmenden Arten, heißt es in der Antwort des Umweltministeriums. Sowohl die Gesamtmenge der Insekten als auch die Vielfalt der Arten sei in Deutschland stark zurückgegangen. Nur bei zwei bis vier Prozent der Arten wüchsen die Bestände.

Dazu gehöre unter anderem die Honigbiene. Für viele Wildbienen- und Hummelarten dagegen sei die Lage dramatisch: Mehr als ein Drittel (34,9 Prozent) der Arten auf der Liste seien gefährdet oder vom Aussterben bedroht. Sieben Prozent seien bereits ausgestorben, heißt es in der Antwort weiter. Wichtigste Ursachen für das Insektensterben sind laut Umweltministerium der Verlust beziehungsweise die Verschlechterung von Lebensräumen für die Tiere. Ein Rückgang von Wildpflanzen, der Einsatz von Pestiziden, Nähr- und Schadstoffe in Gewässern und Lichtverschmutzung trügen alle zur sinkenden Qualität der Lebensräume bei. Das Verschwinden bestäubender Insekten wie Wildbienen und Hummeln hätte auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft.

Sollte die Insektenbestäubung in Zukunft vollständig ausfallen, drohten Verluste von 1,13 Milliarden Euro in der Agrarwirtschaft, heißt es in der Antwort des Umweltministeriums. Allein durch Honigbienen sei die Bestäubungsleisten der wilden Arten dabei nicht zu kompensieren. Von Wildbienen besuchte Blüten bringen laut der Antwort der Bundesregierung deutlich mehr Fruchtknoten und -stände hervor als Blüten, die nur durch Honigbienen bestäubt würden. "Beim Artensterben ist es fünf nach zwölf", sagte Steffi Lemke, Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion für Naturschutzpolitik, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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