Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Chinesische Schweine sind direkte Nachkommen der ersten Züchtungen

Chinesische Schweine sind direkte Nachkommen der ersten Züchtungen

Archivmeldung vom 20.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Forscher auf der Spur der Haustierzüchtung. Bild: Kerstin Nimmerrichter/pixelio.de
Forscher auf der Spur der Haustierzüchtung. Bild: Kerstin Nimmerrichter/pixelio.de

Ein chinesisch-englisches Forscherteam hat entdeckt, dass moderne chinesische Hausschweine direkte Nachkommen der ersten domestizierten Schweine sind, die vor 10.000 Jahren in der Region erstmals gezüchtet wurden. Die Studie, die im Wissenschaftsmagazin PNAS publiziert wurde, kommt damit zu anderen Schlüssen als die bisherigen Untersuchungen.

Das internationale Forscherteam, dem unter anderem Greger Larson vom Department of Archeology der Durham University und Wissenschaftler der China Agricultural University in Beijing angehören, haben die DNA von mehr als 1.500 modernen und 18 historischen Schweinen untersucht. "Untersuchungen an europäischen Schweinen haben gezeigt, dass die ersten Arten vom Nahen Osten importiert und zum Teil mit lokalen Wildschweinen gekreuzt wurden", so Larson.

Interessante evolutionäre Untersuchungen

"Solche evolutionären Untersuchungen zur Domestikation sind vor allem bei Haus- und Nutztierarten sehr interessant", meint Johann Sölkner, Professor am Institut für Nutztierwissenschaften an der Universität für Bodenkultur im pressetext-Interview. "Das Besondere an den aktuellen chinesischen Schweinerassen ist ihre sehr hohe Fruchtbarkeit. Die Nachkommen sind zwar kleiner, aber deutlich fruchtbarer."

Einen ökonomischen Nutzen habe diese Art der Forschung derzeit nicht. "Solche genetischen Untersuchungen haben allerdings dennoch eine Relevanz für die Zucht", betont der Forscher. "Wir arbeiten derzeit an einem Forschungsprogramm über die Genetik der Langlebigkeit von Schweinen", erklärt der Forscher. Dass es immer wieder zu Kreuzungen verschiedener Nutztierrassen kommt, will der Wissenschaftler nicht ausschließen. "Das kommt natürlich auf den jeweiligen ökonomischen Nutzen an."

Keine Wildschwein-Gene in chinesischen Hausschweinen

"Obwohl es in China bis heute auch genetisch ausgeprägte Wildschwein-Populationen gibt, wurden diese nicht für die Schweinezucht genutzt", so Larson. Das bedeute, dass die frühesten chinesischen Hausschweine eine direkte Verwandtschaftslinie mit modernen Schweinerassen aufweisen. "Zudem ist das ein Hinweis darauf, dass es eine ungebrochene Geschichte von Schweinen und Menschen in dieser Region Ostasiens gibt", schließt der Forscher.

Nachdem Schweine zu Haustieren in Süd- und Südostasien wurden, nahmen Menschen sie auf ihren Wanderungen mit als sie Neuguinea besiedelten und anschließend mit Booten nach Hawaii, Tahiti und Fiji wanderten. DNA-Analysen ergaben auch, dass Wildschweine aller Wahrscheinlichkeit nach in Indien und auf der Halbinsel Südostasiens domestiziert wurden. "Bisher fehlen allerdings noch einige Beweise dieser 'kryptischen Domestikation'", so Larson.

Die Untersuchung ist ein Teil eines großen Forschungsprojekts über die Geschichte der frühen Besiedlung und Migration der Menschheit in Asien. Dabei wird auch nach archäologischen Indizien über die Domestikation und den frühen Ackerbau sowie der Rolle der Haustiere während der frühen Besiedlung gesucht.

Quelle: pressetext.austria Wolfgang Weitlaner

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte morgen in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige