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6000 EUR Belohnung für Landwirte, die Methoden hinter Milchgewinnung offenlegen

Archivmeldung vom 20.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kuh
Kuh

Bild: Flickr/Stevenson

Nicht jeden Tag bietet eine Tierrechtsorganisation Milchbauern Geld an. Aber genau das geschah letzte Woche, als Anima, die größte Tierrechtsorganisation Dänemarks, eine Belohnung von 6000 EUR für Landwirte ankündigte, die es Anima ermöglichen, die grausamen, aber üblichen Praktiken in der Milchwirtschaft zu filmen. Die Ankündigung ist Teil einer vor wenigen Tagen gestarteten Kampagne, in der Arla Foods, die größte Molkereigenossenschaft der Welt, aufgefordert wird, die üblichen Praktiken in der Milchproduktion nicht länger vor ahnungslosen Kunden zu verstecken.

In Deutschland vertreibt die dänische Genossenschaft Arla Foods unter anderem die bekannten Marken Arla Buko, Arla Skyr, Kaergarden und Castello. Arla beschreibt sich selbst als das drittgrößte Molkereiunternehmen in Deutschland und gibt an, dass an der Genossenschaft über 3000 deutsche Milchbauern beteiligt sind.

Eine neue YouGov-Umfrage zeigt, dass weniger als die Hälfte (47 %) der dänischen Öffentlichkeit weiß, dass Kühe ein Kalb bekommen müssen, um Milch zu produzieren und nur ein Drittel weiß, dass das Kalb in der Regel wenige Stunden nach der Geburt von der Mutter getrennt wird (34 %). Die Umfrageergebnisse können hier eingesehen werden: http://bit.do/animayougov. Ähnliche Statistiken liegen auch in Deutschland vor, wo bei einer Umfrage im Jahr 2015 über die Hälfte der Öffentlichkeit nicht wusste, dass ein Kalb für die Produktion von Kuhmilch geboren werden muss.

In Dänemark werden viele unerwünschte männliche Kälber kurz nach der Geburt erschossen, da sie für die Milchproduktion unbrauchbar sind. Auch in Deutschland erwartet die männlichen Kälber kein schönes Schicksal: Recherchen deckten wiederholt auf, dass Bullenkälber in Betrieben immer wieder dem Tod überlassen werden, da sie für Landwirte kaum Wert haben. 50.000 dänische Kronen (ca. 6700 EUR) werden dem Landwirt angeboten, der es Anima ermöglicht, diese Praktiken zu filmen. Es wurde eine Hotline für Landwirte eingerichtet, die mehr Informationen erhalten möchten.

"Verbraucher haben das Recht zu erfahren, was für die Produktion von Milch und Käse geschieht. Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Großteil der Bevölkerung sowohl in Deutschland als auch in Dänemark die grausame Behandlung von Kühen und Kälbern nicht für akzeptabel hält, wenn sie die traurige Wahrheit hinter der Milchproduktion herausfinden", kommentiert Thorbjørn Schiønning, Director of Communications bei Anima International. "Unternehmen verschleiern bewusst wichtige Informationen und lassen ihre Kunden in dem Glauben, dass die Milchproduktion aus grünen Wiesen und idyllischen Hügeln besteht, obwohl die Wirklichkeit viel düsterer ist."

Die Kampagne schlug in Dänemark bereits hohe Wellen und die Öffentlichkeit zeigte sich schockiert über den Umgang mit Tieren in der Milchindustrie und entsetzt darüber, wie diese Zustände so lange vor dem Großteil der Bevölkerung verheimlicht werden konnten.

Über Anima

Anima ist die größte Tierrechtsorganisation in Dänemark und wurde im Jahr 2000 gegründet. Anima setzt sich für den Schutz aller Tiere ein und führt Kampagnen durch, um Haustieren, Tieren in der Massentierhaltung, sowie Tieren in der Pelz- und Unterhaltungsindustrie eine Stimme zu geben.

Interessierte Landwirte in Dänemark können sich an Anima per Telefon (+45 3510-7070) oder E-Mail ([email protected]) wenden, um mehr zu erfahren.

Quelle: Anima (ots)

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