Chinas Tierschutzgruppen fordern Verbot des Verzehrs von Hunden und Katzen
Archivmeldung vom 30.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜber 30 chinesische Tierschutzgruppen haben am 25. März 2006 in der südchinesischen Provinz Guangdong beschlossen, ein Verbot des Verzehrs von Hunden und Katzen zu fordern. Die einstimmig angenommene Resolution wurde auf dem ersten chinesischen Symposium für Begleittiere in Guangzhou verabschiedet - der Hochburg des Verzehrs von Hunden und Katzen in China.
Weiteres Ergebnis des Treffens, das
von der in Hongkong sitzenden Animals Asia Foundation (AAF)
organisiert wurde, war die Forderung an die Behörden nach einem Ende
des Schlachtens von Hunden und Katzen zum Zweck der Fellgewinnung
sowie ein landesweites Kastrationsprogramm für Begleittiere.
Die Gründerin und Vorsitzende von AAF, Jill Robinson, erklärte
dieses Treffen als das erste seiner Art und Meilenstein, der dem Jahr
des Hundes angemessen sei. Millionen von Katzen und Hunden werden
jährlich in China geschlachtet, oft lässt man sie dabei vorsätzlich
leiden. Dieser entsetzliche Missbrauch entstand aus dem falschen
Glauben, dass Qualen den Geschmack verbessern. Eine klaffende
Gesetzeslücke lässt die Tiere ohne jeden Schutz.
Prof. Song Wei, Dozent für Recht an der Universität in Hefei,
erklärte, der effektivste Weg zur Erlangung von gesetzlichem Schutz
für Begleittiere liege in der Anpassung existierender Gesetze auf
lokaler Ebene. Solche Gesetze fokussierten gegenwärtig auf einer
"Kontrolle" der Tiere sowie einer "Beschränkung" ihrer Zahl,
ignorierten aber Fragen des Wohlergehens. "In Zusammenhang mit der
Gesetzgebung brauchen wir auch eine Änderung des Verhaltens und der
Kultur", erklärte er und fügte hinzu, dass ein solcher Umschwung
schon begonnen habe.
Dr. John Wu, Tieroperateur in Guangzhou, stimmt hier zu. Seine
Aufgabe ist es, die chinesische Öffentlichkeit und Tierärzte über die
Vorteile der Kastration von Katzen und Hunden aufzuklären, um so die
Anzahl ausgesetzter Tiere zu reduzieren: "Die meisten Chinesen halten
es für grausam, ihr Haustier zu kastrieren und manche lieben ihre
Tiere so sehr, dass sie Nachwuchs zulassen - oder glauben, mit dem
Verkauf der Jungen Geld zu verdienen". Diese Einstellung zu
verändern, sei entscheidend, besonders jetzt, da der Trend zur
Haustierhaltung bei Chinas Mittelklasse Einzug halte.
Jill Robinson fasste zusammen, das Symposium habe gezeigt, dass es
eine Bereitschaft zum Wandel gebe, eine gesellschaftliche und
wachsende Sorge um das Wohlergehen der Begleittiere und Behörden, die
zunehmend die Notwendigkeit von Tierschutz erkennen. "Stellen Sie
sich vor, dieses Symposium hätte vor fünf oder sogar zehn Jahren
stattgefunden - es wäre schlicht nicht möglich gewesen", erklärte
sie. "Menschen, die nicht gleichgültig sind, setzen sich nun für
Tierschutz in China ein - es ist Zeit, ihre Stimmen für einen Wandel
zu nutzen."
Quelle: Pressemitteilung Animals Asia Foundation (AAF)