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Kritik an Verzögerungen bei Asse-Räumung

Archivmeldung vom 29.05.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.05.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eingang zum Untergrundlabor für Dosimetrie und Spektrometrie der PTB (Asse). Bild: Wusel007 at de.wikipedia
Eingang zum Untergrundlabor für Dosimetrie und Spektrometrie der PTB (Asse). Bild: Wusel007 at de.wikipedia

Vor dem Hintergrund der Verzögerungen bei der Räumung des ehemaligen Salzstocks Asse II hat die Bürgerinitiative "AufpASSEn e.V." der Bundesregierung vorgeworfen, unnötig Zeit verstreichen zu lassen. Nach dem bislang nicht veröffentlichten Rahmenterminplan des Bundesamts für Strahlenschutz, der der Sendung "Menschen und Schlagzeilen" im NDR Fernsehen vorliegt, soll die Räumung der Asse deutlich später beginnen als bisher erwartet. Der Terminplan wurde von der Firma "Arcadis Deutschland GmbH" im Auftrag des Bundesamtes erstellt. Danach kann mit der Rückholung der Fässer nicht vor dem 31.12.2036 begonnen werden. Beim Start des Projektes im Jahr 2010 war die Bundesregierung noch davon ausgegangen, dass die Arbeiten spätestens bis 2028 abgeschlossen werden könnten.

Nach dem vorliegenden Rahmenterminplan soll nun erst 2029 entschieden werden, ob der Atommüll tatsächlich aus dem Bergewerk herausgeholt werden kann. Vor dem Hintergrund eines unkontrollierbaren Wassereinbruchs in der Asse scheint das Gelingen der Rückholung angesichts der Verzögerungen ungewiss. Das Bundesamt für Strahlenschutz bestätigte die Informationen aus dem Terminplan gegenüber "Menschen und Schlagzeilen". Eine Stellungnahme des Bundesumweltministeriums steht noch aus.

Der Sprecher der Initiative "AufpASSEn e.V.", Udo Dettmann, äußerte gegenüber "Menschen und Schlagzeilen" deutliche Kritik. Es sei ein Ausdruck mangelnder Transparenz und Öffentlichkeitsbeteiligung, dass der aktuelle Terminplan unter Verschluss gehalten werde, statt ihn frühzeitig mit den Bürgern zu besprechen, so Dettmann

Die vom Bundesamt geplante Phase der Faktenerhebung vor Beginn der Räumung bezeichnete Dettmann als "Zeitverschwendung". Es sei ohnehin davon auszugehen, dass sich die eingelagerten Fässer mit Atommüll in einem "desaströsen Zustand" befänden und die Rückstände mit Baggern beseitigt werden müssten. Vor dem Hintergrund eines drohenden Einsturzes der Asse sagte Dettmann: "Ein Nichtstun birgt eine große Gefahr." Vom neuen Bundesumweltminister Peter Altmaier erwarte die Bürgerinitiative ein sehr schnelles Handeln.

Quelle: NDR Norddeutscher Rundfunk (ots)

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