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Storch "Michael" startet mit Satellitensender nach Afrika

Archivmeldung vom 24.08.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.08.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
  Bildquelle: aboutpixel.de / Schnell weg ... © Christian A.
Bildquelle: aboutpixel.de / Schnell weg ... © Christian A.

Der erste, mit einem Satellitensender ausgestattete Weißstorch Michael aus dem schleswig-holsteinischen Bargen, hat sich auf seinen langen Zug nach Süden aufgemacht. Am vergangenen Freitag flog er gut 370 Kilometer nach Osten und verbrachte die Nacht in Polen, in der Nähe des Nationalparks Unteres Odertal. Da sich der Sommer bei uns dem Ende neigt, werden die ebenfalls mit Sendern versehenen Störche Hobor, Helmut, Romy, Gustav und Anni ebenfalls bald in ihre Winterquartiere aufbrechen. Die Zugrouten der Störche sowie ein Tagebuch zur Reise können im Internet unter www.NABU.de/stoerche live verfolgt werden.

Der NABU hatte die sechs Weißstörche im Rahmen der internationalen Zugvogelkampagne "Born to Travel - Zum Fliegen geboren" mit Satellitensendern ausgestattet, die die Vögel wie kleine, kaum sichtbare Rucksäcke auf dem Rücken tragen. Durch die von den Sendern registrierten Daten erhofft sich der NABU wertvolle Informationen über den Zugverlauf und die Rastgebiete von Weißstörchen.

Die 30 Gramm leichten Solarsender registrieren stündlich die Koordinaten der Störche und senden diese alle drei Tage an einen Satelliten, der sie wiederum an eine Bodenstation weiterleitet. "Auf diese Weise wissen wir sehr genau, wo sich unsere Störche im Winterquartier aufhalten", so NABU-Storchenexperte Kai-Michael Thomsen. Mit Hilfe von Fernerkundungsdaten über die Landnutzung und die Klimasituation können die Experten des Michael-Otto-Instituts im NABU sehr genaue Analysen und Abschätzungen über die Bedingungen für die Störche während der Überwinterung machen. "Die Situation im Winterquartier hat einen großen Einfluss auf die kommende Brutsaison. Denn in Dürrezeiten finden die Störche nicht genug Futter und die Rückkehr nach Europa verzögert sich erheblich", so Thomsen.

Die Reise der meisten Störche geht Richtung Südosten. Sie ziehen über den Bosporus und die Sinaihalbinsel nach Afrika. Nach etwas mehr als zwei Wochen haben die Vögel bereits ihr erstes Etappenziel erreicht. Hat es in der Sahelzone zwischen Sudan und Tschad zuvor genug geregnet, finden sie hier reichlich Heuschrecken und anderes Kleingetier vor. Einige machen sich später weiter Richtung Ost- und Südafrika auf. Manche Störche jedoch, so auch der bereits im vergangenen Jahr mit einem Sender ausgestattete Storch Helmut, ziehen die erheblich kürzere Zugroute nach Spanien vor, um dort auf Feldern und Mülldeponien nach Nahrung zu suchen und den Winter zu verbringen.

Die Storchenbesenderungs-Aktion ist Teil der Zugvogelkampagne "Born to Travel - Zum Reisen geboren" des NABU-Dachverbandes BirdLife International.

Quelle: NABU

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