Das Birkhuhn - von der Heide auf die Rote Liste
Archivmeldung vom 29.11.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Deutsche Wildtier Stiftung verleiht heute ihren mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis an den 39-jährigen Dipl.-Biologen Dr. Gernot Segelbacher von der Universität Freiburg für sein Forschungsvorhaben zum Birkhuhn.
Der Stifter und Vorstand
der Deutschen Wildtier Stiftung, Haymo G. Rethwisch, betont in seiner
Laudatio: "Das Birkhuhn steht beispielhaft für viele Arten, die der
intensiven Landnutzung zum Opfer gefallen sind. Von den
Forschungsergebnissen erwarten wir Hinweise für effiziente
Schutzmaßnahmen".
Das Birkhuhn (Tetrao tetrix), einst typischer Bewohner von Moor-
und Heidelandschaften, lebt in Deutschland außerhalb der Alpen nur
noch in kleinen isolierten Vorkommen. Aufforstungen von Heideflächen
und die Entwässerung und Kultivierung von Mooren reduzierten seinen
Bestand. Heute steht das Birkhuhn als vom Aussterben bedrohte Art auf
der Roten Liste der Brutvögel Deutschlands.
Allein in Niedersachsen, wo außerhalb der Alpen noch der größte
Birkhuhnbestand lebt, sank die Zahl der Tiere innerhalb der letzten
30 Jahre von rund 4.000 auf heute 200. Dr. Segelbacher will mit
seiner Forschungsarbeit "Genetische Grundlagen für das Überleben der
Birkhuhnpopulationen in Deutschland" die für den Artenschutz zentrale
Frage untersuchen, wie sich die voneinander isolierten Populationen
in Deutschland an Veränderungen ihrer Lebensräume anpassen. Daraus
sollen dann konkrete Empfehlungen für den Schutz des Birkhuhns
abgeleitet werden.
Der Preisträger wurde mit seinem Forschungsvorhaben von einer
siebenköpfigen Jury renommierter Wildtierexperten unter Vorsitz von
Prof. Dr. Dr. Sven Herzog (TU Dresden) ausgewählt. Mit dem
Forschungspreis fördert die Deutsche Wildtier Stiftung innovative
Forschungsvorhaben junger Wissenschaftler rund um die einheimischen
Wildtiere.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Wildtier Stiftung