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Illegale Dorschfänge müssen dringend in Quotenempfehlung einbezogen werden

Archivmeldung vom 16.06.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.06.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der Quotenempfehlung des Regionalen Beirats für die Ostsee (BS RAC) mahnt die europäische Umweltstiftung Baltic Sea 2020 dringend, die illegalen Fänge bei der Festlegung von Fischereiquoten mit einzubeziehen. Dies empfehlen auch zahlreiche Wissenschaftler nachdrücklich.

Die regionale Fischerei-Industrie und das Ökosystem können nur dann nachhaltig gestärkt werden, wenn alle Faktoren, die Fischbestände beeinflussen, in die Quotenberechnung einbezogen werden.

Am 17. Juni 2008 treffen sich die Vertreter des Regionalen Beirats für die Ostsee in Riga, um ihre jährliche Quotenempfehlung für den Dorschfang in der Ostsee an die EU-Kommission abzugeben. "In diesem Jahr werden sich die Vertreter einer besonders komplizierten Aufgabe stellen müssen", sagt Katarina Veem, Geschäftsführerin der Stiftung. "Sie müssen die Menge illegal angelandeter Fänge in der Ostsee abschätzen, damit sie nachhaltige Fangquoten für 2009 empfehlen können."

In den vergangenen Jahren wichen die Empfehlungen des Regionalen Beirats und die Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung ICES, die im Mai bekannt gegeben wurden, kontinuierlich voneinander ab. Insbesondere hinsichtlich der Fangmengen-Empfehlung des ICES für den Dorschbestand in der östlichen Ostsee müssen jedoch endlich die illegalen Fänge beachtet werden. Diese sind in der ICES-Empfehlung noch nicht enthalten, beliefen sich in den vergangenen Jahren aber auf 30 bis 40 Prozent zusätzlich zu den offiziellen Quoten.

Die Empfehlung des Regionalen Beirats spielt insbesondere für die EU-Kommission eine wichtige Rolle, damit diese gegenüber dem Agrarministerrat eine Empfehlung aussprechen kann. Dass die Politik Ratschläge aller Beteiligten einholt ist richtig und wichtig hinsichtlich einer Akzeptanz der ausgesprochenen Quoten und Maßnahmen. Dennoch muss festgestellt werden, dass der Ministerrat in den vergangenen Jahren immer wieder zu hohe Fangmengen genehmigt hat. Diese Entscheidungen haben zu einer starken Reduktion der Dorschbestände geführt und gefährden somit sowohl die Zukunft der Fischerei-Industrie als auch das Ökosystem der Ostsee.

Baltic Sea 2020 erwartet deswegen mit großem Interesse die Empfehlungen des Regionalen Beirats für die Ostsee. "Nur wenn der Beirat die große Menge illegaler Fänge in Betracht zieht, kann sein Rat als Grundlage für eine Empfehlung der EU-Kommission herangezogen werden", sagt Veem. "Nur dann kann der Standpunkt des regionalen Beirats auch als geeignet angesehen werden, zur Erholung der überfischten Bestände und damit auch zur Verbesserung des Ökosystems der Ostsee beizutragen."

Quelle: Baltic Sea 2020

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