Globaler Wassermangel verschärft sich
Archivmeldung vom 21.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) forderte anlässlich des morgigen Weltwassertages einen besseren Schutz der globalen Wasserressourcen. Viele Regionen der Erde leideten zunehmend unter Wassermangel.
Gründe dafür seien die
Klimaerwärmung, fortgesetzte Belastungen der Gewässer mit
Schadstoffen und die Übernutzung der Wasservorkommen. Mitte dieses
Jahrhunderts werde der weltweite Bedarf an Wasser die natürlichen
Ressourcen übersteigen.
Wasserverknappung sei nicht allein ein Problem südlicher Länder. Geringere Niederschlagsmengen und häufigere Dürren gefährdeten auch in Teilen Mitteleuropas die Verfügbarkeit von Wasser. In den Flusseinzugsgebieten von Donau und Elbe werde in absehbarer Zeit bis zu einem Drittel weniger Wasser vorhanden sein. In einigen Regionen Deutschlands wie in der Pfalz oder in Brandenburg werde sich die Neubildung des Grundwassers nahezu halbieren.
Sebastian Schönauer, Wasserexperte des BUND: "Die Klimaerwärmung
wird die Wasserknappheit weiter verschärfen. Deshalb muss die
internationale Gemeinschaft den Schutz der Gewässer stärker in
Klimaschutzmaßnahmen und in ihre Strategien zur Anpassung an den
Klimawandel einbeziehen. Die wichtigste Trinkwasserquelle und
zugleich ein extrem empfindlicher Lebensraum ist das Grundwasser.
Sein Schutz muss flächendeckend erfolgen. Wenn wie vorgesehen in der
EU-Richtlinie zur Wasserpolitik künftig Zonen erlaubt werden, in
denen Schadstoff-Grenzwerte überschritten werden dürfen, gefährdet
dies die Qualität eines unserer wichtigsten Lebensmittel."
Bereits über die Hälfte der Gewässer sei durch andauernde Verschmutzungen in einem kritischen Zustand. Neben dem Nitrateintrag aus der Landwirtschaft gelangten rund 70 verschiedene Pestizide und 100 Arzneimittelwirkstoffe ins Grundwasser. Jährlich würden allein in Deutschland mehr als 5000 Tonnen Schwermetalle in die Gewässer geleitet. Die Risiken der aus zunehmender Wasserknappheit resultierenden Schadstoffanreicherung seien bisher ungeklärt.
Schönauer: "Wir fordern das EU-Parlament und den EU-Rat auf, in
ihre Richtlinie zur Vorsorge gegen den Eintrag von gefährlichen
Schadstoffen in die Gewässer auch Stoffe wie Blei, hormonell wirksame
Substanzen, gefährliche Pestizide und Weichmacher aufzunehmen.
Spätestens 2020 dürfen diese Gifte nicht mehr in die Gewässer
gelangen. Dafür sind verbindliche Maßnahmen wie Stoffverbote,
Vorschriften zum Stoffersatz und zur Abwasserbehandlung in
Landwirtschaft, Industrie und Gesundheitswesen erforderlich."
Quelle: Pressemitteilung BUND