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Kuh Yvonne und die Freiheit

Archivmeldung vom 18.08.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.08.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ein Fleckvieh, die Rasse, zu der auch Yvonne zählt. Bild: Irmgard / de.wikipedia.org
Ein Fleckvieh, die Rasse, zu der auch Yvonne zählt. Bild: Irmgard / de.wikipedia.org

Kuh Yvonne rührt in diesem Sommer halb Europa. Das schlaue Tier ist am 24. Mai beim Verladen in der oberbayrischen Gemeinde Aschau entlaufen und streift seitdem durch den Bayrischen Wald. Kurzzeitig zum Abschuss freigegeben wurde sie mittlerweile vom Gut Aiderbichel gekauft, auf deren Weiden sie ihren Lebensabend in Frieden genießen darf – sollte sie den Weg dahin finden.

„Nicht nur Yvonne, alle Kühe sind sehr intelligente Tiere mit einer ausgeprägten Persönlichkeit“ so PETA-Kampagnenleiterin Andrea Müller. „Ein Leben in engen, stickigen Mastanlagen ist für diese sensiblen Lebewesen eine schreckliche Qual.“

Das unbekannte Leben der Kühe

Kühe interagieren auf sozial komplexe Weise. Sie sind in der Lage, mehr als 100 Mitglieder ihrer Herde zu erkennen und auseinanderzuhalten. Innerhalb eines Sozialgefüges entwickeln Kühe Freundschaften, sie sind anhänglich und von tiefgreifender Loyalität gegenüber ihren Familien und menschlichen Gefährten. Die Mutter-Kalb-Beziehung ist besonders eng. Mutterkühe rufen fanatisch nach ihren Babys, wenn sie von ihnen getrennt werden. Kühe können ihre Körperhaltung und ihre Stimmlaute dazu einsetzen, Zufriedenheit, Interesse, Wut und Leid auszudrücken. Sie trauen bei Verlust eine Artgenossen und können sogar Tränen über dessen Tod vergießen. Studien haben gezeigt, dass Kühe Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge deutlich verstehen – ein zuverlässiges Zeichen für das Vorhandensein fortgeschrittener kognitiver Fähigkeiten. So können Kühe beispielsweise lernen, wie man einen Hebel betätigt, um einen Trinkbrunnen zu aktivieren, wenn sie durstig sind, oder mit dem Kopf einen Knopf drückt, um an Getreide zu gelangen, wenn sie Hunger haben. Wie Menschen und andere Tiere lernen auch Kühe schnell, Dingen fernzubleiben, die ihnen wehtun, wie z.B. Elektrozäunen und gewalttätigen Menschen.

„Dass über 4 Millionen dieser sensiblen Tiere jährlich in Form von Schnitzeln und Koteletts auf den Tellern unzähliger Menschen landen ist eine Schande“ so Kampagnenleiterin Andrea Müller. „Hoffentlich hat Yvonnes Schicksal einigen Menschen die Augen geöffnet, eine fleischbasierte Ernährung ist im Jahr 2011 nicht mehr zeitgemäß.“

Quelle: PETA Deutschland e. V.

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