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Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat keine Zeit für Tierschützer

Archivmeldung vom 19.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Journal Society GmbH
Bild: Journal Society GmbH

Nachdem die NRW-Piratenpartei einen Landtagsantrag gestellt hat, die Delfinhaltung im Lande zu verbieten, verkündete die mit den Grünen regierende SPD noch vor einer Abstimmung im Plenum, dass sie den Antrag ablehnen wolle. Die SPD begründet ihre Ablehnung u.a. mit der wichtigen Forschung an den Delfinen in Gefangenschaft.

Die Piraten mit ihrer stellv. Fraktionsvorsitzenden Simone Brandt meinen, dass eine artgerechte Haltung in den kleinen Becken nicht möglich sei und favorisieren ein Haltungsverbot und eine Auswilderung der vorhandenen Bestände in menschenbetreute Meeresbuchten. Der tierschutzpolitische Sprecher der NRW-Grünen, Sebastin Abel, ließ bereits im letzten Jahr verlauten: "Delfinarium in Duisburg nicht artgerecht - Zoo muss Konsequenzen ziehen."*

Delfinarien in Zoos sind seit Jahren umstritten. Von ursprünglich zehn Delfinarien wurden in Deutschland inzwischen acht wieder geschlossen. Nur noch im Duisburger Zoo und im Tiergarten Nürnberg fristen 17 Delfine ihr Dasein in relativ kleinen Betongehegen.

Delfinschützer vom Hagener Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) wollten Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) eine eigene Petition und mehrere Hundert Seiten von Ausdrucken mit inzwischen auf mehr als 1000 angewachsenen kritischen Stimmen von der Facebook-Seite der NRW-SPD übergeben.

Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF: "Mir wurde leider von der Büroleiterin der SPD-NRW-Landesvorsitzenden und NRW-Ministerprasidentin Hannelore Kraft gestern mitgeteilt, dass Frau Kraft zeitlich nicht in der Lage sei, unsere Petition zum Thema der Beendigung der Delfinhaltung entgegen zu nehmen. Selbst ein Zeitfenster von 3 Minuten für die Übergabe sei nicht vorgesehen, weder im Februar noch im März."

Nicht nur in der Politik spricht man nach Ansicht des WDSF in solchen Fällen von bewusster Ignoranz. Weder Frau Kraft noch die SPD würden sich mit dieser Entscheidung einen Gefallen tun, heißt es beim WDSF. Am 19. März 2014 ist aufgrund des Antrags der Piratenpartei und der Kontroverse zwischen den Regierungsparteien SPD und Grüne eine öffentliche Anhörung im Landtag anberaumt. Das Thema wird vermutlich weiterhin die Gemüter der Tierschützer und der NRW-Parteien erhitzen.

Quelle: Journal Society GmbH (ots)

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