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Nationale Moorschutzstrategie: die Richtung stimmt - aber zu zaghaft

Archivmeldung vom 01.09.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Moore sind die Schwämme der Natur: Sie schützen vor Überflutungen bei starken Regenfällen und als Wasserspeicher für heiße und trockene Sommer.
Moore sind die Schwämme der Natur: Sie schützen vor Überflutungen bei starken Regenfällen und als Wasserspeicher für heiße und trockene Sommer.

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das Bundesumweltministerium hat heute erstmals eine Nationale Moorschutzstrategie veröffentlicht. Dazu erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): "Der BUND begrüßt, dass das Bundesumweltministerium erstmalig eine Nationale Moorschutzstrategie vorlegt."

Bandt weiter: "Angesichts der herausragenden Bedeutung der Moore für den Schutz von Klima und biologischer Vielfalt war das längst überfällig. Die neue Moorschutz-Strategie ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir bedauern jedoch, dass dieser Schritt noch sehr zaghaft ausfällt: Das Ambitionsniveau der Ziele und Maßnahmen ist viel zu gering, um Moore, Klima und Natur erfolgreich zu schützen. Die neue Bundesregierung muss hier noch einmal deutlich nachschärfen.

Das Hauptziel muss sein, Moore wiederzuvernässen. Wo das nicht möglich ist, braucht es einen Plan, wie die Moorböden langfristig klima- und naturverträglich bewirtschaftet werden können. Dass das Bundesumweltministerium Treibhausgasemissionen aus Mooren bis 2030 jährlich nur um fünf Millionen Tonnen CO2 und ähnliche Gase reduzieren möchte, greift zu kurz. Die Bundesregierung muss sich um den Moorschutz endlich so kümmern wie um den Klimaschutz und den Schutz der biologischen Vielfalt."

Hintergrund:

Moore bedecken weltweit nur drei Prozent der Erdoberfläche, speichern jedoch ein Drittel des erdgebundenen Kohlenstoffs, rund doppelt so viel wie alle Wälder zusammen. Zerstörte und entwässerte Moore sind daher global eine wichtige Quelle von Treibhausgasemissionen. Die Wiedervernässung und der Schutz von Mooren stellen hingegen eine der effektivsten flächenbezogenenen Klimaschutzmaßnahmen dar. In Deutschland stammen nahezu sieben Prozent der Treibhausgasemissionen (rund 53 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente) aus der Zersetzung von Moorböden infolge von Entwässerung für die Landwirtschaft und Torfnutzung. Die einzigartige Artenvielfalt der Moore ist stark bedroht. Viele der moortypischen Tiere und Pflanzen können nur hier überleben. Moornaturschutz ist daher von großer Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Moore wirken zudem als Wasserspeicher. Eine Funktion, die angesichts der durch die Klimakrise stärker auftretenden Dürren und Starkregen immer wichtiger wird.

Quelle: BUND (ots)

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