Elfenbein in China beschlagnahmt
Archivmeldung vom 29.03.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakEtwa 800 Kilogramm Elfenbein wurden letzte Woche im Autonomen Gebiet Guangxi im Süden Chinas konfisziert. Dafür mussten mindestens 80 bedrohte Elefanten sterben. Das Elfenbein entspricht einem Wert von etwa 3,2 Millionen Euro. Form und Größe der Stoßzähne lassen auf afrikanische Elefanten schließen.
Dies ist die größte Menge Elfenbein, die je in der Region Guangxi sichergestellt wurde. Mitarbeiter der neu gegründeten Wild- und Forst-polizei fingen den Lastwagen mit der illegalen Fracht ab, nachdem sie einen Hinweis bekommen hatten. Der IFAW hatte für die Beamten in der Region im November 2007 Schulungen durchgeführt, um ein wirksameres Vorgehen gegen den illegalen Handel mit Wildtieren zu gewährleisten.
"China ist der größte Absatzmarkt für illegales Elfenbein. Der florierende Handel in Asien ist der Hauptgrund für die Wilderei in Afrika, die die Elefantenpopulationen massiv bedroht," so Peter Pueschel, Leiter der Wildtierhandelskampagne des IFAW. "Die Heimatländer dieser Elefanten verfügen nicht über die nötigen Ressourcen, um sich selbst gegen die organisierten Banden zu schützen."
Im Juni 2007 wurde auf einer Konferenz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) ein neunjähriges Moratorium für Elfenbeinhandel beschlossen. Einzige Ausnahme: der einmalige Verkauf von Lagerbeständen verschiedener afrikanischer Länder. Im Juli 2008 soll das CITES-Komitee entscheiden, ob China als Handelspartner für diese Lagerverkäufe akzeptiert wird. Japan wurde bereits anerkannt.
"Wir lehnen China als Handelspartner ebenso ab wie Japan, weil deren illegale Märkte die Wilderei anheizen," so Pueschel. "Es ist skandalös, dass die Bundesregierung diese Fakten ignoriert und aus rein wirtschaftlichen Interessen den Antrag Chinas unterstützt. Der Artenschutz bleibt dabei mal wieder auf der Strecke."
Der IFAW führte 2005 und 2006 Untersuchungen des Elfenbeinmarktes in China durch. Die ergaben, dass die inländischen Kontrollen des Handels nicht funktionieren. Seither arbeitet der IFAW mit den Behörden in Asien zusammen, um die Elefanten zu schützen. "Der Kampf gegen den illegalen Handel und somit gegen die Wilderei ist nur zu gewinnen, wenn der Handel rigoros verboten wird," so Pueschel.