Für die Mobilfunkforschung: Nager eingepfercht, bestrahlt und getötet
Archivmeldung vom 12.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAuf zwei Jahre ist die Lebenszeit der Ratten in den Versuchsräumen der Jacobs University Bremen begrenzt. Die private Hochschule hält zu Testzwecken Hunderte von Kleintieren – in winzigen Käfigen, gestapelt in deckenhohen Regalen. Die Tiere werden unter anderem für Handy-Bestrahlungsexperimente benutzt. Ihr Alltag ist trist und belastend. Zwei Stunden am Tag werden die Nager in enge Plastikröhren gezwängt und in einer Vorrichtung bestrahlt. Ihre übrige Lebenszeit verbringen die Kleintiere ohne Tageslicht in kleinen Plexiglasboxen.
Brisant: Studienleiter Prof. Dr. Lerchl gilt als industrienah und wurde bereits von der Weltgesundheitsorganisation WHO als Experte abgelehnt. Er lässt die Versuche an Tieren durchführen, obwohl die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den Menschen wissenschaftlich nicht erwiesen ist. Ermittler der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. haben die Bestrahlungstests mit versteckter Kamera dokumentiert und geben nun Einblick in die Versuchspraktiken der Universität.
„Die Bestrahlungsversuche an der Jacobs University Bremen haben für den Menschen keine Aussagekraft“, so Tierärztin und PETA-Kampagnenleiterin Christine Esch. „All das Leid, das die Tiere ertragen, ist also umsonst.“
Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass Tierversuche in den seltensten Fällen zu Ergebnissen führen, die auf Menschen anwendbar sind. So kam eine Untersuchung aus dem Jahr 2005 zu dem Schluss, dass nur in 0,3 Prozent der untersuchten Tierversuchsvorhaben nach zehn Jahren „ein direkter Zusammenhang zwischen den tierexperimentellen Befunden […] und den gefundenen Ergebnissen am Menschen hergestellt“ werden konnte.
PETA Deutschland e.V. setzt sich für moderne und zuverlässige tierfreie Test- und Forschungsmethoden ein. Die Tierrechtler appellierten in einem Schreiben an die Verantwortlichen der Jacobs University, die Tierversuche einzustellen. Unter PETA.de/Jacobsuniversity kann sich jeder Tierfreund an den Protesten beteiligen und sich selbst ein Bild vom Leid der Ratten und Hamster an der Bremer Universität machen.
Quelle: PETA Deutschland e.V.