Gesellschaft zur Rettung der Delphine bittet Kroatien-Urlauber um ihre Mithilfe
Archivmeldung vom 04.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZu Beginn der Reisesaison ruft die GRD Kroatien-Urlauber zur Mithilfe bei ihrem Schutzprojekt zur „Rettung der letzten Adria-Delfine“ auf. Im Rahmen dieses Schutzprojekts gibt die GRD einen Delfinsichtungsbogen heraus, in denen Urlauber Angaben zur Beobachtung von Meeressäugern machen und an die GRD zur weiteren Auswertung senden können.
Die Sichtungsbogen, die auch Hinweise zum korrekten Verhalten bei Begegnungen mit Walen und Delfinen in freier Wildbahn enthalten, können im Büro der GRD angefordert oder direkt von der GRD-Website heruntergeladen werden: www.adriadelfine.de
Die gemeldeten Sichtungen werden dieses Jahr erstmals möglichst zeitnah auf der GRD-Homepage mit allen relevanten Informationen und gegebenenfalls auch Fotos eingetragen: http://www.delphinschutz.org/projekte/adria/delfinsichtungen_adria_2009.htm
Die Urlauber sind auch aufgefordert, Funde von gestrandeten oder toten Meeressäugern zu melden. So können sofortige Rettungsmaßnahmen eingeleitet bzw. der Kadaver auf die Todesursache hin untersucht werden. Dies hilft beispielsweise bei der Aufdeckung und Verfolgung der noch immer praktizierten illegalen Dynamitfischerei.
Nur noch 220 Große Tümmler leben ganzjährig in den Küstengewässern der kroatischen Adria. Es sind die letzten Überlebenden eines einst zahl- und artenreichen Bestandes in diesem Teil des Mittelmeers. Meeresverschmutzung, Überfischung und direkte Tötung sind verantwortlich für den drastischen Schwund der charismatischen Meeressäuger.
Eine Störung im ökologischen Gleichgewicht oder eine Krankheit genügen, um diese kleine Population auszulöschen. Umso schwerer wiegen menschliche Einflüsse, die für schätzungsweise 50 % der Delfinsterblichkeit verantwortlich sind. So kamen 2008, wie auch in den vergangenen Jahren, wieder Delfine durch Dynamitfischerei ums Leben oder wurden erschossen. Andere starben an den Folgen von Zusammenstößen mit Booten oder verhedderten sich in Fischereinetzen und ertranken jämmerlich.
Ziel des unter der Schirmherrschaft des kroatischen Umweltministeriums stehenden deutsch-kroatischen Gemeinschaftsprojekts ist der langfristige Erhalt und die Bestandsverstärkung der verbliebenen 220 Großen Tümmler sowie der Schutz ihres Lebensraums. Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit zur Sensibilisierung von Bevölkerung und Touristen für den Delfinschutz, Überwachung und Umsetzung bestehender Schutzbestimmungen sowie Langzeitstudien in Labor und Freiland u.a. zur Gewinnung von Erkenntnissen über populationsdynamische Prozesse gehören zu den Projektmaßnahmen. Die Rettung verirrter oder gestrandeter Delfine, die Einrichtung von Schutzgebieten und der Aufbau eines Delfinschutzzentrums sind weitere wichtige Vorhaben des Projekts.
Quelle: Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.