E-Schrott: Illegalen Export stoppen und Sammlung verbessern
Archivmeldung vom 06.01.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt„Kaputte Elektrogeräte landen bei mir im Keller“ oder „die werf ich in den Hausmüll“. So lauten zwei beispielhafte Antworten, die bvseTV bei einer Straßenumfrage zum Umgang mit Elektroschrott erhielt. Und tatsächlich, nur ca. 40 Prozent der in Deutschland verkauften Elektronikgeräte gelangen über die bestehenden Sammelsysteme in den Recyclingkreislauf. Eine aktuelle Studie des Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) kommt zu dem Ergebnis, dass derzeit rund 83 Millionen Althandys in deutschen Haushalten schlummern.
Klar ist: Zu wenig Elektroaltgeräte kommen in den Recyclinganlagen an. Durch das Recycling von E-Schrott können jedoch wichtige Metalle wiedergewonnen werden, die von der Industrie dringend benötigt werden, beispielsweise für den Ausbau der Elektromobilität oder der erneuerbaren Energien. Aus Sicht des bvse sind zum einen unzureichende Sammelsysteme und zum anderen der illegale Export von E-Schrott dafür verantwortlich, dass wertvolle Rohstoffe verloren gehen.
„Aus umwelt- und gesundheitspolitischen Gründen ist es zwingend notwendig, den Export gebrauchter Elektrogeräte besser zu überwachen,“ sagte Thomas Engmann, stellvertretender Vorsitzender des Fachverbandes Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling gegenüber bvseTV. Hunderttausende Tonnen von E-Schrott aus den Industrienationen werden in Entwicklungsländer exportiert und richten dort große Schäden an.
Der bvse forderte bei seinem 10. Elektronik-Altgeräte Tag in Bonn deshalb ein radikales Umdenken. Damit Sekundärrohstoffe besser gesichert werden können, müsse deshalb auch die Sammelstruktur für Elektrokleingeräte deutlich verbessert werden, beispielsweise durch eine Rücknahmeverpflichtung des Handels, so der bvse.
Quelle: bvse-Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (openPR)