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Island stoppt kommerziellen Walfang

Archivmeldung vom 29.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Finnwalfluke © WWF-Canon / Gustavo Ybarra
Finnwalfluke © WWF-Canon / Gustavo Ybarra

Weil die Konsumenten für Walfleisch fehlen, hat Island angekündigt, den kommerziellen Walfang einzustellen. Der WWF begrüßt die Entscheidung als überfällig: „Wir sind erleichtert, dass Island endlich die Zeichen der Zeit erkannt hat und den kommerziellen Walfang stoppt“, sagt WWF-Walexperte Volker Homes.

„Das ist aber nur der erste Schritt. Unter dem Deckmantel der Wissenschaft werden weiterhin Wale gefangen, angeblich zu Forschungszwecken. Auch das muss ein Ende haben, nicht nur in Island, sondern weltweit.“ Neben Island machen auch Norwegen und Japan Jagd auf Wale und nutzen dabei Schwächen des internationalen Walfangmoratoriums, das seit 1986 die Tötung von Walen verbietet. Insgesamt sind laut WWF zwischen 1986 und 2006 fast 29.000 Wale durch Jagd getötet worden. Für den erlaubten „wissenschaftlichen“ Walfang mussten in dieser Zeit mindestens 7.000 Wale sterben, ohne dass eine einzige wichtige Erkenntnis zum Schutz der bedrohten Walarten publik geworden wäre.  

Der Stopp des kommerziellen Walfangs in Island sei letztlich ein Sieg der Verbraucher, so der WWF. „Kaum jemand will heute noch Wal-Produkte. In Japan beispielsweise lagerten 2004 gut 2.700 Tonnen Walfleisch in Kühlhäusern, so dass sich die Regierung gezwungen sah, das Walfleisch an Schulmensen zu verteilen.“ In Island blieben 2003 von 35 Tonnen Fleisch, für die 36 der bedrohten Zwergwale getötet worden waren, 23 Tonnen ohne Abnehmer. Neben dem zunehmenden Boykott von Walfleisch spielten auch die Island-Touristen eine große Rolle: Viele Urlauber hatten ihre Reise nach Island storniert, nachdem Island angekündigt hatte, 2006 und 2007 insgesamt 30 Zwerg- und neun Finnwale zu jagen. Die touristische Beobachtung von Walen ist eine wachsende Einkommensquelle des Landes.    

Der WWF hofft, dass die Entscheidung Islands nun den Druck auf Norwegen und Japan erhöht, nachzuziehen. Beide Länder stellen sich bislang rigoros gegen das internationale Walfangmoratorium und versuchen jedes Jahr auf der Tagung der internationalen Walfangkommission IWC, die vollständige Freigabe der Waljagd durchzusetzen.

Quelle: Pressemitteilung WWF

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