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Großbritannien droht empfindliche Energiekrise

Archivmeldung vom 06.07.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Windenergie: deckt britischen Bedarf nicht. Bild: pixelio/Erich Westendar
Windenergie: deckt britischen Bedarf nicht. Bild: pixelio/Erich Westendar

Großbritannien wird bis zum Jahr 2020 etwa 20 Prozent seiner Energieerzeugungskapazitäten verlieren. Die Laufzeit vieler Kraftwerke endet, andere erfüllen EU-Auflagen nicht und müssen vom Netz. Ersatz steht bislang keiner bereit und die Regierung gerät unter Druck. Britische Energieunternehmen warnen vor Engpässen und Stromausfällen. Durch Verzögerungen bei den Bauprojekten ziehen sich immer mehr Unternehmen aus Kraftwerksprojekten zurück.

Am 4. Juli eröffnete der britische Premierminister David Cameron mit "London Array" offiziell den weltweit größten Offshore-Windpark. Dennoch hatte der Energiemarktregulierer Ofgem in der Vorwoche bereits für das Jahr 2015 vor Engpässen in der Energieversorgung gewarnt. Windfarmen und neugeplante Atomkraftwerke werden den Ausfall durch das Abschalten der fossilen Kraftwerke nicht auffangen können. Zusätzlich wies Ofgem darauf hin, dass sich das Risiko von Stromausfällen im vergangenen Jahr verdreifacht habe.

Der Stromnetzbetreiber National Grid http://nationalgrid.com/uk schlug in Folge vor, dass Großverbraucher in den Wintermonaten ihren Stromverbrauch am späten Nachmittag und am frühen Abend drosseln. Dafür sollten finanzielle Anreize geschaffen werden. Der Vorschlag wurde von der britischen Regierung allerdings abgelehnt.

Energieunternehmen ziehen sich zurück

Die Regierung setzte zur Lösung des Problems bislang auf den Bau neuer Atomkraftwerke. Die Projekte haben sich allerdings verzögert und leiden an steigenden Kosten. Einzelne Energieunternehmen haben sich mittlerweile aus den Bauprojekten zurückgezogen, darunter Centrica und Eon. Auch Électricité de France ist stark im britischen Atomkraftwerksbau involviert. Dem Unternehmen wurden zur Weiterführung nun Unterstützung durch Steuermittel zugesagt.

Zuletzt hat auch der in deutschem Besitz befindliche Konzern RWE Npower den geplanten Umbau seines auslaufenden Kohlekraftwerkes in ein Biomassekraftwerk in Frage gestellt. Er macht Unklarheiten über geplante Marktreformen der Regierung dafür verantwortlich. Laut einer Umfrage der britischen Ingenieursgesellschaft http://imeche.org sorgen sich fast zwei Drittel der über das Risiko von Stromausfällen. Die konfuse Energiepolitik der Regierung habe das öffentliche Vertrauen beschädigt.

Quelle: www.pressetext.com/Andreas Bilgeri

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