Bär in Bayern WWF-Bärenanwalt bestätigt Verdachtsmoment
Archivmeldung vom 22.05.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Bär, der seit Tagen durch Tirol wandert, ist in Bayern angekommen. WWF-Bärenanwalt Jörg Rauer bestätigte, dass ein Schafriss im oberbayerischen Grenzgebiet zu Tirol von einem Bären stammt. Damit ist seit über 170 Jahren erstmals wieder ein Bär in Deutschland.
"Der WWF heißt den Bären in Deutschland willkommen," freut sich
Volker Homes, Artenschützer beim WWF Deutschland. Woher der Bär genau
stammt, ist bisher nicht bekannt. Genproben werden zur Zeit in
Italien überprüft. Vermutlich handelt es sich ist um einen Bären aus
dem Trentino in Italien.
Der sehr wanderfreudige Bär hat sich in den vergangenen Tagen in
Tirol wenig scheu gezeigt. Der WWF ist deshalb mit einer Bärenfalle
vor Ort, um das Tier zu fangen und mit einem GPS-Sender auszustatten.
Ziel ist es, dadurch zu wissen, wo sich das Tier aufhält und so
rechtzeitig eingreifen zu können, wenn der Bär sich menschlichen
Siedlungen nähert. "Diesem Bären muss man die Angst vor dem Menschen
wieder antrainieren", erklärt Homes. Mit Hilfe von Knallkörpern und
Gummigeschossen kann er daran gehindert werden, dem Menschen zu nahe
zu kommen.
In Österreich leben derzeit etwa 30 Bären. Dank der
Aufklärungsarbeit der Bärenanwälte kam es in den vergangenen 30
Jahren zu keinen Zwischenfällen, bei denen Menschen zu Schaden
gekommen wären.
Wanderern im Bärengebiet empfiehlt der WWF durch Singen und
Pfeifen auf sich aufmerksam zu machen. Der WWF warnt eindringlich
davor, auf Bärensuche zu gehen. "Der Bär ist ein Wildtier und nicht
zu unterschätzen. Wenn er sich in die Enge gedrängt fühlt, kann er
sehr gefährlich werden", warnt Homes.
Der WWF und die Bärenanwälte bedanken sich bei der Bevölkerung in
Tirol für ihr kooperatives Verhalten in den vergangenen Tagen.
Quelle: Pressemitteilung WWF World Wide Fund For Nature