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Greenpeace-Gruppen fordern "Pause" für Orang-Utans

Archivmeldung vom 10.04.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gordon Welters / Greenpeace
Bild: Gordon Welters / Greenpeace

"Give the Orang-Utan a break", forderten heute Greenpeace-Gruppen mit Postern und Protestpostkarten in 39 deutschen Städten. Sie informierten die Verbraucher darüber, wie Lebensmittelhersteller Nestlé zur Zerstörung des Urwalds und damit zum Aussterben der bedrohten Orang-Utans beiträgt.

Nestlé verwendet Palmöl der Sinar Mas Gruppe, die die Regenwälder Indonesiens abholzt, um Ölpalmplantagen anzulegen. Das Palmöl verwendet Nestlé zum Beispiel für seinen Schokoriegel Kitkat. Mit den Postkarten von Greenpeace können die Verbraucher beim  Geschäftsführer von Nestlé Deutschland dagegen protestieren.

"Nestlé und seine Lieferanten müssen endlich die Zusammenarbeit mit Sinar Mas beenden", fordert Andrea Cederquist, Waldexpertin bei Greenpeace. "Bisher setzt das Unternehmen auf eine Verzögerungstaktik - und ist mit daran schuld, dass die illegale Abholzung des Regenwalds weiter geht."

Der indonesische Palmölproduzent Sinar Mas rodet wertvolle Regenwälder in Orang-Utan-Gebieten. Er verstößt dabei gegen internationale Standards und indonesisches Recht und hat massive Expansionspläne. Auf den Flächen werden Ölpalmplantagen in Monokulturen angelegt. Allein Nestlé braucht jährlich 320.000 Tonnen Palmöl. Nach Greenpeace-Protesten im März  kündigte Nestlé die direkten Lieferverträge mit Sinar Mas, bezieht allerdings den Großteil des verwendeten Palmöls weiterhin über Zwischenhändler, die immer noch von Sinar Mas kaufen.

Indonesien ist drittgrößter Produzent von Treibhausgasen

Indonesien ist das Land, in dem die Urwaldzerstörung wegen des Anbaus von Ölpalmen am schnellsten voranschreitet. Seit 1950 sind in Indonesien 74 Millionen Hektar Wald vernichtet worden, eine Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Besonders dramatisch ist die Rodung und Trockenlegung von Torfwäldern, da diese rund zehn Mal mehr Kohlenstoff speichern als andere Urwälder und viele vom Aussterben bedrohte Arten wie Orang-Utans, Sumatra-Tiger oder Java-Nashörner beheimaten. Aufgrund der Urwaldzerstörung ist Indonesien - nach China und den USA - bereits der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen.

Neben Nestlé gibt es noch weitere schwarze Schafe: Beispielsweise auch in Bahlsen Keksen, der Prinzenrolle, Toffifee, in Maggi-Produkten, Kosmetik von Schwarzkopf oder Waschmitteln wie Persil, Spee und Terra Aktiv von Henkel kann Palmöl aus Urwaldzerstörung enthalten sein.

Quelle: Greenpeace e.V.

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