Japanisches Walfangschiff nur notdürftig repariert?
Archivmeldung vom 21.02.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDas im Südpolarmeer nach einem Brand havarierte japanische Walfangschiff "Nisshin Maru" könnte nach Angaben des Hagener Walschützers und Steuerberaters Jürgen Ortmüller nach einem Brand in 1998 möglicherweise nur notdürftig repariert worden sein.
Ortmüller: "Das 12 Millionen-Dollarschiff "Nisshin Maru" wurde 1998
als erstes neues Walfangschiff nach 26 Jahren gebaut. Die japanische
Regierung investiert immer wieder Millionen in die Walfangindustrie.
1700 Tonnen Walfleisch erzielen jährlich rund 50 Millionen US-Dollar
auf den japanischen Fischmärkten - und dies alles unter dem
Deckmantel der wissenschaftlichen Waljagd."
Die Internationale Walfangkommission hatte bereits 1994 das Seegebiet in der Antarktis zu einem Walschutzgebiet erklärt.
Ortmüller weiter: "Die Japaner berufen sich auf Traditionen, sehen
aber nur ihren Profit. Auf dem Schiff war bereits 1998 auf ihrem
ersten Weg zur Waljagd ins Südpolarmeer ein Brand ausgebrochen und es
musste zur nächstgelegenen französischen Kolonie "Neukaledonien" zur
Reparatur geschleppt werden. Möglicherweise wurde es dort nur
notdürftig repariert, weil die Waljagdsaison gerade erst begonnen
hatte und bei einem längerfristigen Ausfall des wichtigen
Fabrikschiffs die gesamte Walfangsaison gefährdet gewesen wäre."
Bei dem jetzigen Brand war das 27-jährige Besatzungsmitglied, Kazutaka Makita, ums Leben gekommen. Ortmüller: "Die Japaner gehen offenbar über Leichen, wenn es um die Waljagd geht. Sonst würden sie schon alleine aus Gründen der Pietät gegenüber dem Verstorbenen und seiner Familie die jetzige Saison abblasen."
1,3 Millionen Liter Kraftstoff an Board der "Nissin Maru"
gefährden das gesamte Südpolarmeer mit unzähligen Meeresbewohnern,
wie die vom Aussterben bedrohten Wale und die einzigartigen
Pinguinkolonien.
Der Sprecher der neuseeländischen Schifffahrtsbehörde, Steve Corbett: "Wir haben nicht die Macht, die Japaner zum Verlassen des Gebiets zu zwingen - es ist ein ausländisches Schiff in internationalen Gewässern." Die Japaner selbst bemühen sich noch immer vergeblich, die Schiffsmotoren zu starten. Die Waljagd in diesem Jahr haben sie noch nicht aufgegeben.
Quelle: Pressemitteilung Journal Society GmbH