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WDSF: Fraktionsübergreifende Beschlüsse sollen Delfinarien in Deutschland stoppen

Archivmeldung vom 26.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Sabine Geißler / PIXELIO
Bild: Sabine Geißler / PIXELIO

Auf Veranlassung von Bündnis 90/Die Grünen, wurde am vergangenen Samstag der Oscar-nominierte Dokumentar-Spielfilm "Die Bucht" über die grausame Delfintreibjagd in Japan in Bergisch-Gladbach gezeigt. Zu den rund 140 geladenen Gästen zählten auch etliche Bundestags- und Landtagsabgeordnete von CDU, SPD und der Linken sowie die Gründer des "Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF)", Jürgen Ortmüller, und von "ProWal", Andreas Morlok.

Hauptdarsteller, Ex-Flipper-Trainer Ric O'Barry, war aus Miami während der anschließenden Diskussion via Telefon zugeschaltet und forderte die Zuschauer eindringlich auf, keine Eintrittskarten für Zoos mit Delfinarien zu kaufen.

Bärbel Höhn, grüne Ex-Umweltministerin, schlug den Bundestags- und Landtagparteien eine fraktionsübergreifende Zusammenarbeit vor, um die letzten drei von ursprünglich neun Delfinarien in Deutschland auslaufen zu lassen und letztendlich zu verbieten.

Der Aufsehen erregende und mit bisher 42 Filmpreisen ausgezeichnete Kinofilm dokumentiert am Beispiel von Taiji/Japan das alljährliche japanische Delfinschlachten von rund 23.000 Tieren im Filmstil von "Ocean`s Eleven". Damit sich der Fangaufwand lohnt, werden die stärksten und schönsten Delfine zu Stückpreisen bis 150.000 US-Dollar weltweit an Delfinarien verkauft.

Die Zoos in Duisburg, Münster und Nürnberg legitimieren ihre Delfin-Shows mit dem Argument der Forschung und Bildung. "Eine vorgeschobene Lüge", meinte Jürgen Ortmüller, Geschäftsführer des WDSF. Man müsse die Bevölkerung aufklären, welche Grausamkeiten hinter den Kulissen stattfinden, um diese intelligenten Säugetiere überhaupt zu fangen. Jeder zweite Delfin in Deutschland stamme aus einem Wildfang.

Ein Bundestagsantrag der Grünen, die Zoohaltung zu stoppen, war im letzten Jahr von CDU und SPD umdeklariert worden, dass lediglich die illegalen Importe stärker kontrolliert werden sollen. Bärbel Höhn reicht das nicht. Für sie ist der bewegende Kinofilm ein weiterer Grund, die Delfine dort zu belassen, wo sie sich am wohlsten fühlen, nämlich in Freiheit. Höhn versprach, auch Gespräche mit den Zoodirektoren zu führen. 

Quelle: Journal Society GmbH

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