Geplante Elbvertiefung bedroht Hafenausbau von Cuxhaven
Archivmeldung vom 06.10.2008
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Stadt Cuxhaven befürchtet, dass die geplante Elbvertiefung den eigenen Hafenausbau zunichte macht. "Das wäre für uns eine Katastrophe", sagte Oberbürgermeister Arno Stabbert (CDU) dem Bremer "Weser Kurier".
"Der Nachbar Hamburg darf durch seinen wirtschaftlichen Erfolg nicht unseren wirtschaftlichen Misserfolg verursachen. Das müssen wir verhindern." Durch die schneller vorbeifahrenden Schiffe sei wegen des Sogs und Wellenschlags ein Be- und Entladen in den vorgesehenen Hafenerweiterungsanlagen in Cuxhaven aus nautischen Gründen nicht mehr möglich, erklärte Stabbert. "Deswegen verlangen wir, dass durch geeignete bauliche Maßnahmen sich die beiden Hafenverkehre nicht in die Quere kommen." Ab Dienstag werden die überarbeiteten Planfeststellungsunterlagen zur neuen Elbvertiefung öffentlich ausgelegt. Darin sind unter anderem Verstärkungsmaßnahmen für die Deiche am niedersächsischen Ufer vorgesehen. Der Oberbürgermeister bemängelte, dass auf ökologische und touristische Belange sowie die Sorgen der Fischer immer noch zu wenig Rücksicht genommen werde. "Schon die vergangene Elbvertiefung hat zu gravierenden ökologischen Auswirkungen in unseren Wattgebieten geführt. Dort haben sich Sedimente in einem nicht mehr hinnehmbaren Ausmaß abgelagert", berichtete Stabbert. "Die Priele dort versanden, dann bilden sich Flachwasserzonen, die bei Ebbe nicht mehr ablaufen. Dadurch gerät das empfindliche Ökosystem aus den Fugen." Diese Entwicklung verärgere nicht nur die Urlauber, sondern gefährde auch die Anmeldung des Nationalparks Wattenmeer zum Weltnaturerbe der Unesco, meinte Stabbert. "Wir können uns nicht vorstellen, dass die Elbvertiefung durchgeführt wird, wenn diese negative Folgen für das Weltnaturerbe hat."
Quelle: Weser-Kurier