Europäischer Aal hat Schwein
Archivmeldung vom 11.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Weltartenschutzkonferenz in Den Haag hat beschlossen, den Handel mit Europäischem Aal künftig streng zu kontrollieren, um den bedrohten Fisch besser zu schützen. Der Antrag Deutschlands im Namen der EU wurde heute mit großer Mehrheit angenommen.
Der Europäische Aal ist als Speisefisch so beliebt, dass
seine Bestände drastisch zurückgegangen sind. "Diese Entscheidung
kommt in letzter Minute", sagt WWF-Expertin Jutta Jahrl. "In einigen
Gegenden sind die Aale seit 1980 um unvorstellbare 99 Prozent
geschrumpft." Zuvor hatten die Delegierten zugestimmt, den Handel mit
Sägefisch völlig zu unterbinden. Ausgenommen wurde lediglich eine nur
in Australien vorkommende Art, die hauptsächlich lebend für Aquarien
gehandelt wird.
Der Europäische Aal kommt in Europa vor allem geräuchert auf den
Tisch. In Asien sind besonders die Jungaale, die so genannten
Glasaale, beliebt, für die bis zu tausend Euro pro Kilogramm gezahlt
wird. Jährlich werden etwa 30.000 Tonnen Aal gefangen und gehandelt.
In Deutschland wird der Aal seit 1998 auf der Roten Liste als
"gefährdet" geführt. Zwischen 1980 und 1999 sind die Aalbestände in
19 Flüssen zwölf verschiedener Länder um 95 bis 99 Prozent
eingebrochen. Bedroht wird der Europäische Aal nicht nur durch
Überfischung und illegalen Handel, sondern auch durch
Wasserverschmutzung oder Wasserbaumaßnahmen wie Dammbauten.
Der WWF begrüßt auch die Entscheidung, alle sieben Arten des
Sägefisches besser zu schützen. "Sägefische sind inzwischen aus den
Gewässern von der US-Ostküste bis nach Südostasien verschwunden", so
WWF-Experte Volker Homes. "Sie landen lebend in Aquarien, aber ihr
Fleisch und ihre Flossen werden auch gegessen. Außerdem ist ihre
charakteristische lange Schnauze bei Sammlern sehr begehrt." Es sei
überfällig, die mit den Haien verwandten Tiere vor Übernutzung zu
bewahren. "Schade ist nur, dass mit dem Schutz erst ernst gemacht
wird, wenn die Fische kurz vor dem Aussterben stehen", sagt Homes mit
Blick auf die am Freitag gescheiterten Schutzanträge für Dorn- und
Heringshai.
Die Weltartenschutzkonferenz CITES (Convention on International
Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora) tagt noch bis
zum 15. Juni.
Quelle: Pressemitteilung WWF