Siegel-Chaos bei Daunenjacken
Archivmeldung vom 25.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttDaunenjacken liegen auch diesen Winter im Trend. Doch es gibt zum Teil eklatante Mängel bei der Deklaration der Ware. Daunen-Siegel sollen dem Verbraucher die Sicherheit geben, dass Gänse oder Enten nicht lebend gerupft oder gestopft wurden.
Recherchen des rbb haben ergeben, dass Verkäufer die Bedeutung der Siegel oft nicht kennen und nicht wissen, woher die Daunen stammen. Beim stichprobenartigen Einkauf von Jacken mit versteckter Kamera erlebten die Reporter des Verbrauchermagazins SUPER.MARKT weitere Überraschungen. So wurden bei einem H&M-Produkt die tierischen Bestandteile nicht vorschriftsmäßig im Etikett ausgewiesen. Ein Produkt von AMAZON enthielt trotz der Beschreibung "Kunst-Daunen" eindeutig Federn. Der Versandhändler OTTO hat nach der Recherche ein online-Angebot aus dem Handel genommen, das gar keine Daunenjacke war.
Friedrich Sölln von der Organisation "Soko Tierschutz" kritisiert in der Sendung SUPER.MARKT, dass mit der Einführung von Siegeln wenig erreicht wurde: "Geändert hat sich an der Praxis eigentlich nichts. Ich bin regelmäßig in Osteuropa und China bei der Branche - die Leute da kennen diese Siegel überhaupt nicht." Der Verband der Deutschen Daunen-und Textilindustrie hingegen verweist auf die regelmäßige Kontrolle der Haltungsbedingungen für das Downpass-Siegel. "Geprüft werden die Tierschutzkriterien durch angekündigte und unangekündigte Audits", so Vertreterin Juliane Hedderich gegenüber dem Verbrauchermagazin.
Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am 25.11.2019, 20:15 Uhr rbb-Fernsehen.
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)