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Unwetter: BBK will massiven Ausbau von Warnsystemen in Deutschland

Archivmeldung vom 04.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/VDW Verb. Deutscher Wetterdienstleister/Wetterverband VDW"
Bild: "obs/VDW Verb. Deutscher Wetterdienstleister/Wetterverband VDW"

Angesichts vermehrt auftretender Unwetter in Deutschland fordert das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) einen massiven Ausbau von Warnsystemen in Deutschland. "Im Zivilschutz müssen wir besser werden", sagte BBK-Präsident Christoph Unger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

"Wir müssen besser und schneller warnen und die Bürger zielgerichtet informieren. Die Menschen müssen auch Handlungsanweisungen erhalten", forderte der Präsident der Katastrophenschutzbehörde. Die Folgen des Klimawandels sorgten für immer häufigere Extremwetterlagen, so Unger. "Wir verzeichnen auch an Orten extreme Wetterlagen, an denen wir das bisher nicht erwartet haben. Wir haben in mehreren Bundesländern gesehen, dass kleine Bäche zu reißenden Strömen werden können", erklärte er. Neben der Warnung über den Rundfunk können sich die Bürger auch mithilfe von Warn-Apps auf Smartphones etwa über drohende Unwetter oder Hochwasser informieren lassen.

Die vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz betriebene App "Nina" erreicht nach Angaben der Behörde derzeit rund 2,2 Millionen aktive Nutzer, die App "Katwarn" des Fraunhofer-Instituts Fokus rund drei Millionen Nutzer. Sie sind die mit Abstand erfolgreichsten Warn-Apps in Deutschland. Das Bundesamt fordert nun mehr Investitionen in die Warn-Infrastruktur. Es gebe rund 50 Millionen Smartphones in Deutschland, sagte BBK-Präsident Unger. "Wir müssten viel mehr Menschen mit unseren Warn-Apps erreichen. Dafür müsste man noch mehr Geld in die Hand nehmen", erklärte er. Um ein schnelles, umfassendes Warnsystem dauerhaft vorzuhalten, das an die aktuellen technischen und weltweiten Entwicklungen angepasst werde, bedürfe es ausreichender finanzieller Ressourcen, so Unger.

"Aktuell müssen wir die Fortentwicklung über EU- Projektmittel finanzieren. Das kann uns natürlich nicht zufrieden stimmen", kritisierte der Behördenchef. Als einen Erfolg verzeichnet das BBK allerdings den Ausbau des satellitengestütztes Warnsystem "MoWaS", mit dem es den Bundesländern inzwischen ermöglicht wird, sich an das System anzudocken. "Wir haben mithilfe europäischer Finanzförderungen geschafft, auch lokale Katastrophenschutzbehörden mit dem System zu versorgen. Inzwischen können 350 Leitstellen auf Ebene der Kreise und Städte ihre Katastrophenwarnungen direkt an die Rundfunkanstalten und die Warn-App `Nina` senden", berichtete Unger.

Damit sei Deutschland fast flächendeckend mit dem Warnsystem versorgt. Nach dem Mauerfall und dem Ende des Kalten Krieges war Anfang der 90er-Jahre das einstige Warnsystem mit rund 80.000 Sirenen und mehreren Warnämtern mit Hunderten von Mitarbeitern abgeschaltet worden. Seitdem hatte es in Deutschland kein flächendeckend arbeitendes Warnsystem mehr gegeben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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