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Bioland: Seehofer darf Vertrauen nicht verspielen!

Archivmeldung vom 16.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Anlässlich der Äußerungen von Agrarminister Seehofer, über die die Berliner Zeitung am heutigen Tage berichtet, mahnt Bioland Vorsitzender Thomas Dosch eine Versachlichung der Debatte um die Ausrichtung der zukünftigen Agrarpolitik an.

Selbstverständlich sei es begrüßenswert, wenn einem Agrarminister konventionell wirtschaftende Bauern genauso wichtig sind wie Bio-Bauern. Es ginge jedoch angesichts großer umwelt- und wirtschaftspolitischer Herausforderungen nicht um "Beziehungsfragen". Mit Scheindebatten über eine angebliche Bevorzugung des Biolandbaus betreibt Seehofer die Spaltung 'Bio gegen Konventionell', die er seiner Vorgängerin vorwirft. Stattdessen sei es nach Auffassung von Bioland Seehofers Aufgabe, für Rahmenbedingungen zu sorgen, die es möglichst vielen Betrieben erlauben, ökologischen Landbau zu betreiben - im Interesse von Umwelt- und Verbraucherschutz.

Eine Bevorzugung des Biolandbaus habe es in der Vergangenheit nicht gegeben. Vielmehr benachteilige die staatliche Förderstruktur insbesondere die Betriebe, die auf eine aufwendigere Qualitätsproduktion setzen.

Scharf kritisiert Bioland in diesem Zusammenhang die Zulassung gentechnisch veränderter Maissorten für den Anbau in Deutschland. Nach wie vor gebe es weder auf europäischer noch auf nationaler Ebene verbindliche Anbauregelungen, die Biobetriebe und traditionelle Landwirtschaft ohne Gentechnik vor Verunreinigungen ihrer Erzeugnisse durch gentechnisch veränderte Organismen schützen.

Während Seehofer die ökologische Erzeugung von Biolebensmitteln nicht unterstützen will, kündigt er ausdrücklich an, die Gentechnik in der Landwirtschaft befördern zu wollen. Damit würde er Betrieben, die auf eine qualitäts- und kundenorientierte Lebensmittelerzeugung setzen, den Weg in die Zukunft verbauen. "Seehofer darf das in ihn gesetzte Vertrauen nicht gleich wieder verspielen", so Dosch abschließend.

Bioland ist mit über 4500 Erzeugern und ca. 700 Vertragspartnern der Lebensmittelverarbeitung der größte Verband im ökologischen Landbau in Deutschland.

Quelle: Pressemitteilung Bioland e.V.

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