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Drei tote Wölfe in einer Woche

Archivmeldung vom 21.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wolf im Westerwald Bild: NABU/U. Stadler
Wolf im Westerwald Bild: NABU/U. Stadler

Drei Wölfe sind in einer Woche zu Tode gekommen. Nachdem am vergangenen Freitag ein Wolf illegal in der sächsischen Lausitz erschossen wurde, starben zwei weitere Wölfe Anfang dieser Woche durch Verkehrsunfälle. Bereits am Montag wurde ein Tier auf einer Bundesstraße im nördlichen Sachsen-Anhalt überfahren. Fast an gleicher Stelle war erst am 16. November ein Wolf überfahren worden. Am Dienstag erwischte es einen Wolf in Brandenburg auf dem Berliner Ring. Menschen sind dabei nicht zu Schaden gekommen.

"Der Wolf ist eine stark gefährdete Tierart und sein Bestand hierzulande noch weit davon entfernt, stabil zu sein. Deshalb ist jeder Todesfall ein Verlust für die gesamte Population. Seitdem es in Deutschland wieder Wölfe gibt sind über 30 von ihnen durch den Straßenverkehr zu Tode gekommen und mindestens sieben wurden illegal erschossen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Der NABU fordert daher die Errichtung eines nationalen Wolf-Kompetenzzentrums. Es sollte eine feste Institution geschaffen werden, die bundesweit ansprechbar ist und alle Daten zum Wolf in Deutschland erfasst und länderübergreifend koordinierend wirkt. Dies kann den notwendigen nationalen wie internationalen abgestimmten Umgang zum Wolfsschutz in Deutschland langfristig sichern. "Deutschland ist auch von Seiten der Europäischen Union dazu verpflichtet für den Wolf als streng geschütztes Tier Sorge zu tragen. Um die Entwicklung der Todesfälle im Auge zu behalten und Schutzmaßnahmen besser zu planen, müssen alle Bundesländer zusammenarbeiten", so NABU-Wolfsexperte Markus Bathen.

Der NABU setzt sich seit längerem dafür ein, dass Korridore und Brücken für wandernde Wildtierarten bei der Verkehrsplanung berücksichtigt werden, denn der Verkehrstod ist die häufigste nichtnatürliche Todesursache bei Wölfen. Mit dem Bundesprogramm Wiedervernetzung hatte die schwarz-gelbe Bundesregierung einen Fahrplan zum Bau von mehr Querungshilfen geschaffen. "Es ist im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung versäumt wurden, die Finanzierung und Umsetzung des Programmes zu regeln. Hier muss nachgebessert werden", forderte NABU-Bundesgeschäftsführer Miller.

Wölfe besiedeln seit dem Jahr 2000 erfolgreich wieder Deutschland. Aus den ersten Wölfen sind bis heute 25 Rudel, von der Nordsee bis zur tschechischen Grenze, entstanden. Nach Einschätzung des NABU werden Wölfe langfristig in allen Flächenbundesländern vorkommen. Die Erfahrungen aus 14 Jahren Nachbarschaft von Mensch und Wolf in Sachsen beweisen, dass der Wolf keine Bedrohung für Mensch, Wild oder die Existenz von Schafhaltern ist. Um den Bestand des europaweit stark gefährdeten Tieres zu sichern, bedarf es weiterer Schutzbemühungen.

Quelle: NABU (ots)

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