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Bioland fordert Verbot giftiger Pflanzenschutzmittel und Pestizidabgabe

Archivmeldung vom 26.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Eine kleine Südtiroler Gemeinde macht es vor: Die Malser haben in einem Referendum gegen den Einsatz von Pestiziden in ihrer Region gestimmt. Was Mals kann, sollte Deutschland ebenfalls können! Bioland, Deutschlands größter Anbauverband von Biobauern, fordert ein sofortiges Verbot besonders gefährlicher Gifte und eine Pestizidabgabe. Die Bundesdelegierten von Bioland haben dazu gestern in Fulda eine Resolution verabschiedet.

Denn Pestizide schaden unserer Gesundheit, zerstören die Artenvielfalt und machen Bauern abhängig von Chemiekonzernen. Trotzdem landen immer mehr Gifte auf den Äckern. Eine der Folgen: Bienensterben. Zum Schutz der Bienen müssen Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid aus der Gruppe der Neonicotinoide - auch bekannt als "Bienenkiller" - umgehend dauerhaft verboten werden, fordern die Bioland-Delegierten. Bioland setzt sich zudem dafür ein, auch andere bienengefährliche Pestizide nicht mehr zu zulassen - und das EU-weit.

Bioland fordert außerdem ein Verbot von Totalherbiziden wie Roundup der Firma Monsanto, das auf 40 Prozent der deutschen Äcker meist vor der Aussaat ausgebracht wird und auch alle Wildpflanzen abtötet. Die Folge: Artenverlust und resistente Problemunkräuter.

"Wir müssen raus aus der Pestizid-Falle. Die Menschen wollen keine Pestizide in Lebensmitteln oder in ihrem Blut haben. Als funktionierende Anbaumethode, die auf chemisch-synthetische Pestizide verzichtet, muss die Politik den ökologischen Landbau stärker unterstützen," so Jan Plagge, Präsident von Bioland. Unterstützung kommt vom Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany). "Wenn wir die vorherrschende Pflanzenschutzpraxis nicht ändern, nehmen wir unseren Kindern und Enkelkindern die Möglichkeit, nicht-chemisch zu wirtschaften und gesund aufzuwachsen", so Susan Haffmans von PAN.

Der Biolandbau verursacht keine versteckten Kosten für Umweltschäden, Artenverlust, Brunnenschließungen oder Krankheitsbehandlungen. Im Gegensatz zu konventionellen Produkten zeigen Ökolebensmitteln den Kunden ihren echten Preis. Bioland fordert deshalb eine Pestizidabgabe. "Das Verursacherprinzip wird grob missachtet. Die Pestizidindustrie muss endlich an den externen Kosten des chemischen-synthetischen Pflanzenschutzes beteiligt werden," so Plagge. Zudem müsse der Gesetzgeber die Biobauern endlich effizient vor Pestizidabdrift von konventionellen Nachbarfeldern schützen.

Auch Kommunen können aktiv werden, wie das Malser Referendum zeigt. 75 Prozent stimmten für eine pestizidfreie Gemeinde. Bürgermeister Ulrich Veith sagte auf der Bundesdelegiertenversammlung: "Ich alleine als Politiker hätte das nie geschafft. Die Diskussion über Pestizide muss in der Bevölkerung und bei den Landwirten beginnen. Es braucht eine hohe Beteiligung und viel Engagement. Wir hoffen auf viele Nachahmer."

Die gesamte Resolution und ein Hintergrundpapier finden Sie unter http://bioland.de/ueber-uns/bioland-themen/pestizide.html

Quelle: Bioland e.V. (ots)

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