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Bienenschutz: Grüne fordern Totalverbot für umstrittene Pestizide

Archivmeldung vom 01.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: GLOBAL 2000, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: GLOBAL 2000, on Flickr CC BY-SA 2.0

Die Bundesregierung soll nach dem Willen der Grünen weitere potenziell bienenschädliche Pestizide verbieten. Fraktionschef Anton Hofreiter (Grüne) sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir fordern die Bundesregierung auf, sich nicht mit kleinen Schritten zufrieden zu geben, sondern ein Total-Verbot für alle Neonikotinoide auf den Weg zu bringen." Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) solle sich ein Vorbild an Frankreich nehmen, so Hofreiter.

Hier sind ab Samstag, 1. September, insgesamt fünf Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide verboten. Das Land geht damit weiter als die Europäische Union. Die hatte Ende April das Verbot von drei Wirkstoffen zum Stichtag 19. Dezember 2018 verboten. Hofreiter sagte: "Nur mit einer konsequent-giftfreien Landwirtschaft können unsere Bienen geschützt werden. Solange Klöckner hier blockiert, sind ihre blumigen Worte zum Bienenschutz unglaubwürdig."

Neonicotinoide zählen zu den meistgenutzten Pestiziden der Welt. Sie werden gegen Schädlinge wie etwa Blattläuse versprüht. Einige Wirkstoffe schädigen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen aber auch Bienen und Hummeln, indem sie deren Orientierungssinn stören, das Immunsystem schwächen oder die Fortpflanzung beeinträchtigen. Eine Studie zeigte jüngst, dass Hummeln sogar eine Art von Abhängigkeit von Nahrung entwickeln, die mit Neonicotinoiden behandelt worden ist. Die Insekten sind zugleich aber wichtige Bestäuber in anderen Bereichen von Obstanbau und Landwirtschaft. Wissenschaftler schätzten den ökonomischen Gesamtwert der Insektenbestäubung weltweit auf 153 Milliarden Euro.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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