Unermüdliches Engagement lohnt sich: Der Chapala See in Mexiko wird zum Ramsar-Schutzgebiet erklärt
Archivmeldung vom 02.02.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor genau fünf Jahren ernannte der Global Nature Fund anlässlich des jährlich am 2. Februar stattfindenden Welttags der Feuchtgebiete den Lago del Chapala, Mexikos größten See, zum "Bedrohten See des Jahres 2004". Nun wird der Chapala See am 4. Februar 2009 offiziell unter den Schutz der Ramsar-Konvention gestellt.
Radolfzell/Guadalajara, 02.02.2009: Die Beharrlichkeit der Living Lakes-Partnerorganisatio¬nen in Mexiko zeigt endlich Erfolge: Der Chapala See wird in wenigen Tagen als Ramsar-Schutzgebiet ausgewiesen. Noch im Jahr 2004 wurde der Lago de Chapala, der größte Süßwassersee des Landes, zum "Bedrohten See des Jahres" ausgerufen. Seit der Aufnahme des Chapala Sees in das internationale Seennetzwerk Living Lakes im Jahr 2002 wurden unzählige Protestschreiben und Petitionen an die mexikanische Regierung gesandt, um auf dramatische Situation aufmerksam zu machen. "Zwar löst die Ausweisung des Chapala als Ramsar-Schutzgebiet nicht alle Probleme in der Region, doch ist sie ein Meilenstein für die langjährigen Bemühungen unserer Partner in Mexiko", so Marion Hammerl, Präsidentin des GNF. Denn seit Mitte der achtziger Jahre droht der Flachwassersee, der einst doppelt so groß war wie der Bodensee, vollständig zu verschwinden. Aufgrund schonungsloser Übernutzung seiner Wasserreserven musste der See in seinen schlechtesten Zeiten bis zu drei Viertel seiner ursprünglichen Größe einbüßen. Darüber hinaus ist das wenige Wasser des Rio Lerma, das in den See gelangt, durch ungeklärte Haushalts- und Industrieabwässer sowie Nitrate und Phosphate aus der Landwirtschaft äußerst stark belastet und weist eine hohe Konzentration an Schwermetallen auf. Damit ist nicht nur das Ökosystem des Sees selbst bedroht, sondern auch die sechs Millionen Menschen der Metropole Guadalajara, die das Wasser des Sees als Trinkwasser nutzen. Mit einem riesigen Staudammprojekt soll hier Abhilfe geschaffen werden. Doch die Living Lakes-Partnerorgani¬sationen Fundaciòn Cuenca Lerma Lago Chapala und Amigos del Lago sind der Meinung, dass die enorme Investition von mehreren Milliarden Euro, die der Bau des Acrediano-Staudamms verschlingen würde, bei einem vernünftigen Wassermanagement in der Region nicht notwendig wäre. Nur durch eine Sanierung des maroden Wasserleitungssystems und der Verbesserung der Wasserqualität kann der Chapala See langfristig als Trinkwasserspeicher für den Menschen erhalten bleiben. Der Chapala See ist eines der letzten Rückzugsgebiete für seltene Tier- und Pflanzenarten. Rund 80 Vogelarten wie Schmuck- und Silberreiher und bis zu 3.000 Weißpelikane leben oder überwintern in der Region. Außerdem wird der See von mehr als 2 Millionen Wasservögeln während ihrer Wanderung aufgesucht. Das Living Lakes Netzwerk setzt sich erfolgreich und nachhaltig für die betroffenen Regionen ein und wird hierbei auch von weltweit tätigen Unternehmen wie Daimler, Reckitt Benckiser, der Deutschen Lufthansa, T-Mobile, Ziemann, Sika und Osram unterstützt.
Quelle: DUH