NABU warnt vor Rückkehr zu Käfighaltung von Legehennen
Archivmeldung vom 23.08.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts der von Asien nach Europa vordringenden Vogelgrippe hat der Naturschutzbund NABU davor gewarnt, die anstehenden Vorsorgemaßnahmen von Bund und Ländern als Argument für eine Rückkehr zur Käfighaltung von Legehennen zu missbrauchen. Zwar könne man Hühner in geschlossenen Systemen besser vor einer Ansteckung durch Zugvögel schützen.
„Durch die industrielle
Massentierhaltung sowie durch weltweite Transporte von Tieren und
Futtermittel hat die Geflügelindustrie jedoch erst neue
Übertragungswege geschaffen, die kaum zu kontrollieren sind“, sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Viele Tiere auf engstem Raum führten
zu idealen Ausbreitungsmöglichkeiten für das Vogelgrippe-Virus. Zudem
beherrschten ein paar wenige Großbrütereien den Geflügelmarkt, die
eng mit den Mästern und Legehennenhaltern vernetzt seien. Somit könne
die Erkrankung auch in der Produktionskette rasant weitergetragen
werden.
Nach Auffassung des NABU müssten neben einem wirksamen
Seuchenschutz auch vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, damit sich
die Tierseuche nicht wiederhole. So sei es dringend erforderlich,
dass die Agrarwende im Bereich der Massentierhaltung fortgesetzt
werde. Eine artgerechte Tierhaltung in überschaubaren Beständen - das
heißt mehr Platz für weniger Tiere - könne den Ausbruch von
Tierseuchen verhindern helfen. „Wir brauchen dezentralere Strukturen
mit weitgehend geschlossenen Kreisläufen bei Tieren und
Futtermitteln, um die Risiken einer explosionsartigen Verseuchung
großer Tierbestände zu vermeiden“, so Tschimpke weiter.
Quelle: Pressemitteilung NABU