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Europäische Konsumenten haben Mitschuld an chinesischer Tierquälerei

Archivmeldung vom 14.07.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das Motto der diesjährigen Olympischen Spiele in China ist "Eine Welt ein Traum". In Bezug auf Tierschutz wäre "Eine Welt ein Albtraum" passender. China bricht alle Rekorde wenn es um Tierquälerei geht. Mit zunehmender Wirtschaftskraft steigt auch die Ausbeutung der Tiere.

Der Anstieg der Tierausbeutung ist jedoch nicht allein auf den heimischen Bedarf in China zurückzuführen. Europäische Konsumenten sind für einen erheblichen Teil der internationalen Nachfrage an chinesischen Tierprodukten verantwortlich. Da der steigende Bedarf die Preise drückt, versuchen chinesische Produzenten auf andere Weise Geld zu sparen, und zwar auf Kosten der Tiere.

China ist als Pelzlieferant für die Textilindustrie weltweiter Marktführer. Über ein Drittel der international verarbeiteten Nerzfelle sind das Ergebnis chinesischer Züchtung aus Massentierhaltung. Die Tiere werden getötet, indem ihre Schädel am Boden zertrümmert werden. Oft dient der Schlag allerdings nur zur Betäubung, daher sind die Nerze bei der anschließenden Häutung bei Bewusstsein.

Katzen und Hunde erleben ähnliches Leid, da ihr Fell in Europa oft für Fellkrägen an Jacken oder Schuhen verarbeitet wird. Zusätzlich steigt jährlich der chinesische Bedarf an Katzen- und Hundefleisch als Nahrungsmittel, da diese ehemaligen Luxusgüter mit zunehmendem Wirtschaftswachstum für viele Menschen erschwinglich werden. Schätzungen zufolge werden täglich bis zu 10.000 Katzen allein in der Provinz Guangdong konsumiert, mehr als 20 Millionen Hunde werden pro Jahr geschlachtet.

Auch die chinesische Kaninchenindustrie ist in den letzten Jahren gewachsen. China deckt mittlerweile ca. 80 Prozent des weltweiten Bedarfs an Angora-Kaninchenwolle ab. Darüber hinaus kommt fast die Hälfte des Kaninchenfleisches, das in Europa konsumiert wird, aus chinesischer Massentierhaltung.

China gehört zu den vielen Ländern, die mittlerweile den Handel mit exotischen Tieren verboten haben. Trotzdem werden jährlich tausende exotische Tiere aus Myanmar (Burma), Laos und Vietnam nach China geschmuggelt, um den Handel mit exotischen Souvenirs aufrecht zu halten. Haiflossen, Seepferdchen und Nashorn-Hörner gehören zu den Spitzenreitern. Tiger werden sogar in illegalen Zuchtfarmen gezüchtet, um den Bedarf an Tigerkrallen und Tigerpenissen zu decken.

Die Tierquälerei in China kann beendet werden! Die VIER PFOTEN Kampagne informiert Konsumenten darüber, mit welchen Mitteln sie Einfluss auf die chinesische Industrie und die chinesische Regierung machen können, um Tierschutzstandards festzulegen. Gesteigerte Aufmerksamkeit bei Konsumenten, gepaart mit politischen Importverboten für Tierprodukte aus China, kann langfristig zu einer Verbesserung des Tierschutzes in China führen.

Das Ziel "Eine Welt ein Traum" ist erreichbar. Es erfordert jedoch das Bewusstsein der Konsumenten, dass die Mittel der globalen Weltwirtschaft genutzt werden können, um dem Albtraum der chinesischen Tierquälerei ein Ende zu setzen.

Quelle: VIER PFOTEN

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