Nanotechnik beseitigt Ölpest
Archivmeldung vom 10.04.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittFrancesco Stellacci, Wissenschaftler am Massachusetts Institute of Technology und Leiter des kürzlich von der Landesregierung der Lombardei eingerichteten Centro Europeo di Nanomedicine in Mailand, hat ein innovatives Absorptionsmaterial für Öl entwickelt. Mit dem "Powertowel" können großflächige Ölteppiche wie jüngst im oberitalienischen Fluss Lambro und andere Verunreinigungen offener Gewässer beseitigt werden.
"Das Geheimnis sind die winzige Fäden
aus Magnesium und Kalium, die zusammen eine 50 Mikrometer dicke Membran
bilden", erkärte Stellacci. Der Vorteil gegenüber den üblichen
Ölbarrieren bestehe darin, dass sie Ölmoleküle bis zum Zwanzigfachen
ihres eigenen Gewichtes binden, ohne sich dabei mit Wasser vollzusaugen.
Der sowohl in Süß- wie auch in Salzwasser einsetzbare Powertowel ziehe
jede Art von hydrophoben Molekülen an. Deshalb sei er auch bei anderen
Arten der Gewässerverunreinigung und zur Sanierung von Altlasten
geeignet.
Beliebig oft wiederverwendbar
"Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass der Nanotech-Absorber nach dem Gebrauch beliebig wiederverwendet kann", so Stellacci weiter. Dazu sei es ausreichend, ihn bis zur Verdampfungstemperatur des Öls oder des jeweiligen Schmutzstoffes zu erhitzen. "Da er bis zu zwei Monaten im Wasser bleiben kann, ist auch die Bekämpfung großflächiger Umweltkatastrophen möglich."
Noch nicht definitiv fest stünden die Herstellungskosten. Die dazugehörige Fertigungstechnologie gleiche jedoch der bei der Papierherstellung und die verwendeten Materialien seien deutlich billiger als bei anderen Nanotechnologien der Fall.
Quelle: pressetext.austria (Harald Jung)