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Greenpeace-Aktivisten protestieren an Gronauer Uranfabrik

Archivmeldung vom 23.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Luftbild der Urananreicherungsanlage der Urenco Deutschland GmbH in Gronau (Kreis Borken). Bild: Bernd Thissen
Luftbild der Urananreicherungsanlage der Urenco Deutschland GmbH in Gronau (Kreis Borken). Bild: Bernd Thissen

Mit einer Projektion an die Uranfabrik im münsterländischen Gronau haben Greenpeace-Aktivisten in den frühen Morgenstunden für ein Festhalten am Atomausstieg demonstriert. "Atomausstieg schützt!" haben die Aktivisten auf die Urananreicherungsanlage projiziert. Ein Arbeiter war am vergangenen Donnerstag beim Hantieren mit einem Uranbehälter radioaktiv verstrahlt worden.

Die Aufsichtsbehörde im Wirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen hatte erklärt, ein als "leer und gewaschen" deklarierter Behälter sei nicht ganz leer gewesen. Dadurch sei es zu einer Freisetzung von radioaktivem Uranhexafluorid gekommen.

"Diese Erklärung macht mißtrauisch. Es ist bekannt, dass Uranbehälter nie vollständig entleert werden können. Daher sind immer besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich", sagt Heinz Smital, Atomphysiker bei Greenpeace. "Der Vorgang läßt auf grobe Probleme in der Sicherheitskultur schließen." Selbst Bruchteile eines Gramms Uranhexafluorid (UF 6) in der Atemluft können tödlich sein. Ein einzelner Uranbehälter enthält 12,5 Tonnen UF 6.

Tödliche Risiken gehen in der Atomenergie nicht nur von Reaktoren aus, sondern von der gesamten Produktionskette. Schon Uranminen bergen hochgefährliche Strahlung. Ungeschützte Atomtransporte rollen beinahe täglich durch Deutschland. Viele Atomkraftwerke sind nicht gegen Flugzeugabstürze geschützt, die einen schweren Reaktorunfall auslösen könnten. Ein sicheres Endlager für hochradioaktiven Atommüll existiert weltweit nicht.

Ungeachtet aller Risiken sichern CDU/CSU und FDP bereits jetzt den Atomkonzernen  E.on, RWE, Vattenfall und EnBW längere Laufzeiten für ihre veralteten Meiler zu. "Atomenergie ist hochgefährlich und unbeherrschbar. Die Energiekonzerne machen Profit auf Kosten der Gesundheit der Bürger", sagt Heinz Smital. "Merkel und Westerwelle sollten die Menschen schützen und nicht ihre Sicherheit an die Atomkonzerne verkaufen."

Quelle: Greenpeace e.V.

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