Neues Projekt in Afghanistan: Zehn Familien zu Imkern ausgebildet - Erlös für Schulunterricht der Kinder
Archivmeldung vom 28.07.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach gerade sieben Wochen schon die erste Honig-Ernte: In Afghanistan ist das neue Bienen-Projekt des internationalen christlichen Hilfswerks Shelter Now erfolgreich angelaufen. Anfang Juni hatten zehn Familien je zwei Bienenvölker erhalten. Zuvor waren sie in der Haltung der Bienen und der Honigproduktion unterrichtet worden. Jetzt konnte jede Familie durchschnittlich acht Kilogramm Honig gewinnen und etwa drei Viertel davon auf dem Markt verkaufen.
"Honig ist in Afghanistan äußerst beliebt und entsprechend teuer", erklärt der deutsche Shelter Now-Direktor Udo Stolte. "Die Erzeuger können wirklich gute Preise erzielen." Für das Projekt hatte das Hilfswerk ärmere Familien aus dem Distrikt Paghman westlich der Hauptstadt Kabul ausgewählt. Diese haben zwar etwas Land, auf dem sie Gemüse für den Eigenbedarf anbauen. "Es reicht jedoch hinten und vorne nicht, um die Familie zu versorgen", so Stolte.
Insgesamt 100 Angehörige der Bienenzüchter ziehen Nutzen aus dem Projekt. Vor allem kommt es den Kindern zugute. Ein Viertel des Honigs behalten die Familien als gesundes Nahrungsmittel gerade für die Kleinen. Von dem Erlös aus dem Verkauf der übrigen Ernte bezahlen sie Materialien für den Schulunterricht und die Schuluniformen der Mädchen und Jungen.
Neben den zwei Bienenstöcken hatten die frisch gebackenen Imker auch die entsprechende Ausrüstung bekommen, um den Honig aus den Waben gewinnen zu können. Ein erfolgreicher einheimischer Bienenzüchter unterrichtete die Familien und schaut nun wöchentlich nach dem Fortgang des Projekts. In diesem Sommer erwarten die Imker noch eine weitere Honig-Ernte, ehe die Bienen für den Winter nach Jalalabad gebracht werden, wo sie wegen der geringen Höhenlage auch dann genügend blühende Pflanzen finden und keine teure Zuckerlösung gefüttert werden muss.
Die Gegend um Paghman gilt als guter Standort für die Bienenzucht. Aufgrund günstiger klimatischer Bedingungen gibt es hier zahlreiche Obstplantagen und auch die vielen Wildblumen dienen als Weide für die nützlichen Insekten. Positiver Nebeneffekt: Die von Shelter Now unterstützten Obstbauern der Region dürfen durch die fleißigen Bienen auf mehr Ertrag hoffen. Wegen der guten Lebensbedingungen werden sich die Bienen auch gut vermehren - nach einem Jahr geben die Imker einen Bienenstock an Shelter Now zurück, der dann an neue Projekt-Teilnehmer weitergereicht wird.
Quelle: Shelter Now Germany e.V. (ots)