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Grüne: Elefanten und Co haben im Zirkus nichts zu suchen

Archivmeldung vom 04.10.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Dennis Witte
Nicole Maisch / Bild: nicole-fuer-kassel.de
Nicole Maisch / Bild: nicole-fuer-kassel.de

Die Grünen werfen der Bundesregierung Versäumnisse beim Schutz der Zirkustiere in Deutschland vor: "Wildtiere haben im Zirkus nichts zu suchen. Allein die Tatsache, dass im Jahr 2011 bei knapp 900 Kontrollen 409 Verstöße festgestellt wurden, darf nicht ohne Konsequenz bleiben", sagte die tierschutzpolitische Sprecherin der Grünen, Nicole Maisch, im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Dabei berief sich Maisch auf Zahlen aus einer noch unveröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen. "Ein Zirkus ist kein angemessener Lebensraum für Nilpferde, Giraffen, Elefanten und andere Wildtiere. Eine artgerechte Haltung ist schlicht unmöglich", sagte Maisch. In dem Antwortschreiben an die Grünen äußerte sich das Landwirtschaftsministerium zurückhaltender.

Das Zurschaustellen wildlebender Tiere an wechselnden Orten verstoße nur dann gegen den Tierschutz, wenn dies mit "erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden" für die Lebewesen verbunden sei, heißt es laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" in dem Antwortschreiben. "Bislang konnte nicht belegt werden, dass es Tierarten gibt, für die diese Voraussetzungen vorliegen." Die Bundesregierung werde "die Situation daher weiter beobachten und gegebenenfalls die erforderlichen Maßnahmen ergreifen".

Maisch warf der Bundesregierung Untätigkeit vor. "Landwirtschaftsminister Schmidt philosophiert gerne über Tierschutz, in der Praxis tut er wenig." Obwohl das Problem bekannt sei, lege der CSU-Politiker die Hände in den Schoß. "Das ist ein Armutszeugnis", kritisierte die Grünen-Politikerin. Ihre Partei fordere eine Positiv-Liste für Zirkustiere.

Nur Lebewesen, die sich aus wissenschaftlicher Sicht artgerecht halten ließen, dürften auf dieser stehen. Alle anderen dürften nicht länger im Zirkus gehalten werden. Nach Angaben der Bundesregierung waren im ersten Quartal 2012 rund 1.400 Zirkustiere erfasst, darunter 900 Wildtiere verteilt auf etwa 140 Zirkusse.

Dazu gehörten 148 Großkatzen wie Tiger oder Löwen, 82 E! lefanten , 29 Affen, 15 Robben, neun Großbären, vier Giraffen, vier Nashörner und drei Flusspferde.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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