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VIER PFOTEN: Wildtiere sind keine "Stars in der Manege"

Archivmeldung vom 28.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am 1. Dezember wird die Fernseh-Gala "Stars in der Manege" im Kronebau in München aufgezeichnet. Neben Artisten und Prominenten stehen dabei auch wieder Darbietungen mit Wildtieren auf dem Programm. VIER PFOTEN kritisiert den Auftritt exotischer Tiere in Zirkussen und fordert die Veranstalter auf, in Zukunft bei der Benefiz-Gala auf Wildtiere wie Elefanten, Raubkatzen oder Seelöwen zu verzichten.

Die Probleme bei der Wildtierhaltung im Zirkus sind vielfältig. Ungeachtet dessen werden auch in diesem Jahr wieder Exoten auftreten müssen. Trotz anhaltender Kritik von Tierschützern hat sich am Sendekonzept seit 1959 nichts geändert. Die Show gilt als gesellschaftlicher Höhepunkt in der Münchener Vorweihnachtszeit. Nach Angaben der Münchener Abendzeitung sind u.a. Lewis Hamilton, Harald Krassnitzer und Nazan Eckes als menschliche Darsteller dabei. Der Bayerische Rundfunk zeichnet die Veranstaltung bei Circus Krone auf. Die ARD strahlt sie am zweiten Weihnachtsfeiertag aus. "Wildtiere gehören als Showstars weder in die Manege noch ins Fernsehen. Diese Unterhaltung auf Kosten der Tiere ist nicht mehr zeitgemäß", erklärt VIER PFOTEN Wildtierexperte Thomas Pietsch. "Dabei begrüßen wir ausdrücklich den karitativen Hintergrund der Gala."

VIER PFOTEN fordert seit langem ein grundsätzliches Haltungsverbot von Wildtieren im Zirkus. "Andere Städte wie Heidelberg und Chemnitz sind München einen Schritt voraus und erteilen Zirkussen mit bestimmten Wildtieren keine Auftrittsgenehmigungen mehr", betont Pietsch. "Eine Gala ohne Tierdressuren wäre ein klares Signal für den Tierschutz. Stars und Sternchen, die ihr eigenes Können vorführen, sind eindrucksvolle Glanzpunkte und dem guten Zweck sicher genauso zuträglich", sagt Peitsch.

Die üblichen Zirkusdressuren verlangen den Tieren völlig unnatürliche Verhaltensweisen ab. Hinter den Kulissen leiden die tierischen Stars unter Langeweile und fehlenden Auslaufmöglichkeiten. Häufige Ortswechsel der Zirkusse und die ständige Nähe zu fremden Menschen bedeuten zusätzlichen Stress. Wissenschaftliche Gutachten bestätigen, dass Wildtiere im Zirkus kein artgemäßes Leben führen können. Thomas Pietsch: "Auch wenn Löwen, Tiger oder Elefanten in menschlicher Obhut aufgewachsen sind, bleiben sie Wildtiere. Auch große Zirkusse wie Krone können den Bedürfnissen dieser Tiere nicht genügen."

Bereits 2003 hat der Bundesrat mit großer Mehrheit ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren in Zirkusbetrieben - zumindest für Affen, Bären und Elefanten - eingefordert. Die Bundesregierung hat diese Initiative jedoch bis heute nicht umgesetzt. Außerhalb Deutschlands ist man hier weiter: Österreich, Ungarn, Schweden, Finnland und die Tschechische Republik haben das Mitführen von Wildtieren im Zirkus bereits verboten oder eingeschränkt. In Großbritannien steht ein Verbot kurz vor der Verabschiedung. Deutschland hinkt dieser tierfreundlichen Entwicklung hinterher.

Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN

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