Natur und Umwelt schützen: Tiere sind keine Souvenirs
Archivmeldung vom 08.07.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSaubere Strände, bunte Unterwasserwelten und grüne Wälder mit interessanten Pflanzen und Tieren sind für die meisten Touristen wichtige Voraussetzungen für gelungene Ferien.
"Dabei steht jeder Urlauber in der Gefahr, durch seine Anreise und sein Verhalten genau das zu zerstören, was er eigentlich sucht, nämlich eine intakte Umwelt und Natur", warnt ZZF-Präsident Klaus Oechsner, Präsident des Zentralverbandes Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF). Immer neue Hotels und Straßen werden gebaut, Besuchermassen verscheuchen Tiere und zertrampeln Pflanzen. Darüber hinaus möchten viele Touristen ein tierisches Urlaubs-Souvenir mit nach Hause bringen. Ob Schmuckkorallen, Muschelschalen oder Essstäbchen aus Elfenbein - der ZZF rät von solchen Andenken ab: "Wir appellieren an alle Urlauber, die Bestimmungen des Tier- und Artenschutzes einzuhalten und am besten auf tierische Souvenirs generell zu verzichten", erklärt ZZF-Präsident Klaus Oechsner.
Rund 5.000 Tier- und 25.000 Pflanzenarten seien in ihrem Bestand gefährdet oder sogar von der Ausrottung bedroht. Sie stünden deshalb unter dem Schutz der EG-Artenschutzverordnung. Gefährdete Tiere sind beispielsweise Papageien, viele Reptilien- und Katzenarten, Käfer und Schmetterlinge. Der Schutz dieser Tiere bezieht sich auf tote, lebendige und weiterverarbeitete Exemplare wie exotische Felle oder Schildkrötenöl. Für bedrohte Tier- und Pflanzenarten benötigen Touristen eine offizielle Ausfuhrgenehmigung des Urlaubslandes. Außerdem ist meist eine deutsche Einfuhrgenehmigung erforderlich.
Ohne diese Dokumente drohen an der deutschen Grenze eine Beschlagnahme und die Zahlung eines Bußgeldes. Es gibt nur sehr wenige Ausnahmeregelungen, über die Urlauber sich rechtzeitig vor der Reise erkundigen sollten. Denn gerade während der Ferienzeit verstärken die Zollstellen beispielsweise an Flughäfen ihre Kontrolle. Der ZZF empfiehlt, sich über die in der jeweiligen Urlaubsregion bedrohten Tier- und Pflanzenarten zu informieren und bittet nicht nur Heimtierhalter, so wenig wie möglich auf die bereiste Natur einzuwirken beziehungsweise ihr zu schaden.
Quelle: Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF)