Vielgescholtene Schneekanone wird zum “Kraftwerk”
Archivmeldung vom 14.08.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakMit einer neuen Generation von Beschneiungsanlagen wird nicht nur Schnee, sondern auch Strom produziert, wie etwa bei den Hochalmbahnen in Rauris (Pinzgau). Im Winter lässt die Anlage Kunstschnee schneien, Strom produziert das erste energieautarke Beschneiungssystem jedoch im ganzen Jahr.
Das Geheimnis hinter der Strom produzierenden Beschneiungsanlage folgt den einfachen Gesetzen der Physik: In 1800 Meter Höhe speist ein Wildbach den Speicherteich mit Wasser, dass in besonders dicken Leitungen auf die “Zapfstellen” für die Schneekanonen Richtung Tal stürzt. Nach 350 Meter Fallhöhe steht am Ende der Rohrleitung eine kleine Turbine im entsprechendem Generator angeschlossen. Durch den Eigendruck können bei vollem Wasserstand so 250 Kilowattstunden Strom erzeugt werden.
So kann parallel zur Stromerzeugung auch beschneit werden - spielt Petrus aber nicht mit und der Schneefall bleibt ganz aus, dann muss die Anlage dennoch auf Fremdstrom zugreifen. Das neue System der Rauriser Hochalmbahnen in Pinzgau produziert übers Jahr gerechnet jedoch mindestens genau soviel Strom, wie Beschneiung und Seilbahnbetrieb verbrauchen, und arbeitet somit energieautark. Dreieinhalb Millionen Euro kostet die neue Spezial-Beschneiungsanlage. Doch die Investition rechnet sich: Wo anderswo Leitungen brachliegen - und die Rohre sollten immer gefüllt bleiben, um nicht zu verrosteten - werden die Leitungen des neuen Systems das ganze Jahr über als Entnahmestellen zur Stromerzeugung genutzt.