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Versuchstierzahlen in Rheinland Pfalz gesunken

Archivmeldung vom 26.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Rheinland-Pfalz wurden im Jahr 2006 rund 122.000 Versuchtiere eingesetzt. Das sind fast 33.000 Tiere weniger als im Jahr zuvor.

Mäuse machten 62 Prozent der verwendeten Versuchstiere aus. Die Anzahl der in der Industrie verwendeten Tiere hat sich weiter verringert. Auch die Zahl der in der Grundlagenforschung eingesetzten Tiere ist zurückgegangen. Knapp ein Drittel der zur Erforschung von Krankheiten verwendeten Tiere entfallen auf Versuche im Zusammenhang mit Erkrankungen des Nervensystems. Mehr als die Hälfte der Versuchstiere wurde für Untersuchungen auf Grund von EU-Vorschriften einschließlich des Europäischen Arzneibuches eingesetzt.

"Die Erforschung von alternativen Verfahren zu Tierversuchen voranzutreiben bleibt auch weiterhin ein erklärtes Ziel der Landesregierung", so Umweltministerin Margit Conrad. Deshalb habe die Landesregierung einen Forschungspreis in Höhe von 20.000 Euro für die Entwicklung von Alternativen zum Tierversuch ausgeschrieben. Der Preis solle einen Anreiz setzen und die Bemühungen um die Forschung in diesem Bereich verstärken.

Seit 1992 fördert das Land Rheinland-Pfalz darüber hinaus Forschungsprojekte zur Entwicklung von Ersatzmethoden zum Tierversuch. So hat das Land hat 2007 ein Forschungsprojekt an der Technischen Universität Kaiserslautern - Abteilung Mikrobiologie - gefördert, das ein alternatives Infektionsmodell für humanpathogene Bakterien mittels der Raupen des Tabakschwärmers (manduca sexta) entwickelt. Durch die Verwendung der Raupe des Tabakschwärmers soll vor allem bei der Erforschung der Erbsubstanz von Krankheitserregern der Einsatz von sonst üblichen Wirbeltieren wie Maus und Ratte deutlich reduziert werden. Darüber hinaus kann sie auch zur Überprüfung der Wirksamkeit neuer Antibiotika verwendet werden. Die Eignung der Falter-Raupen für diese Zwecke soll zunächst mit einem, später auch mit mehreren bekannten Krankheitserregern getestet werden.

Das Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz fördert bereits zwei weitere Projekte:

-    seit September 2006 mit über 70.000 Euro ein Projekt vom Fachbereich Chemie der Technische Universität Kaiserslautern. In dem Projekt wird getestet, ob bestimmte menschliche Zellen anstelle von Versuchstieren bei der Erforschung neuer Arzneimittel verwendet werden können.

-     seit 2005 wird ein Projekt vom Institut für Veterinär-Anatomie der Freien Universität Berlin mit 41.000 Euro gefördert. Ziel dieses Projektes ist es, Tierversuche in der Erforschung einer neuen Krebstherapie überflüssig zu machen.

Quelle: Pressemitteilung Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz

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