Schockierende Aufnahmen aus Hühnerställen von Deutschlands großen Eierproduzenten: PETA zeigt die Unternehmen "Deutsche Frühstücksei GmbH" und "Hennenberg" an
Archivmeldung vom 01.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttBrustblasen, Entzündungen, federlose Hühner: Der Tierrechtsorganisation PETA wurden Videos und Bilder zugespielt, die das Zeug für den nächsten Tierquäler-Skandal haben. Die Aufnahmen stammen aus zwei Betrieben der Deutsche Frühstücksei GmbH und einem Stall der "Hennenberg"-Unternehmensgruppe in Niedersachsen.
Zehntausende Hühner sind dort in sogenannter Käfig- beziehungsweise Bodenhaltung zusammengepfercht. Aufgrund der reizarmen Umgebung in Hallen, meist ohne natürliches Licht, und der extrem beengten Haltung reißen sich die Tiere gegenseitig die Federn aus. Hühner mit Knochenbrüchen, Entzündungen und Parasiten prägen das Bild in den Ställen. Es ist auch ein Huhn zu sehen, das offenbar zum Sterben auf dem kalten Betonboden zurückgelassen wurde. PETA hat nun wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz Anzeige gegen die Betreiber bei den Staatsanwaltschaften Osnabrück und Oldenburg erstattet und fordert ein Ende der legalisierten Tierquälerei in Deutschland. Das ARD-Format "Exclusiv im Ersten" zeigte gestern in der Sendung "Die Eierlüge" Exklusiv-Aufnahmen aus den betreffenden Betrieben.
"Allein in dem Käfighaltungsbetrieb von "Deutsche Frühstücksei" fristen 300.000 Hühner ihr kurzes Dasein unter großem Leid. Bei solch einer großen Anzahl an Tieren ist es unmöglich auf die Bedürfnisse von einzelnen Tieren einzugehen", so Lisa Wittmann, Agrarwissenschaftlerin und Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie bei PETA. "Jedes Ei, das gegessen wird, fördert die Quälerei an den Tieren - egal, aus welcher Haltungsform es kommt."
Die Deutsche Frühstücksei GmbH hält Hühner teilweise in Käfighaltung, die - entgegen der weitläufigen öffentlichen Meinung - in Deutschland noch immer erlaubt ist. Die unter anderem mit Nestern und Sitzstangen ausgestalteten Käfige heißen nun lediglich irreführend "Kleingruppenhaltung". Sie sind zwar größer, jedoch auch mit mehr Tieren belegt. Eier aus der sogenannten Kleingruppenhaltung bieten Supermärkte kaum mehr lose in Eierkartons an, denn die Verbraucher lehnen diese Art der Haltung ab. Trotzdem essen die meisten Deutschen Eier von Hennen aus Käfigen - nämlich verarbeitet in Nudeln, Keksen oder Fertiggerichten. Auch Eier in Restaurants sind nicht selten aus der tierquälerischen Käfighaltung.
Das Bildmaterial aus den Bodenhaltungsbetrieben zeigt unzählige federlose und ausgemergelte Hennen mit Brustblasen und entzündeten Eileitern. Letzteres rührt von der enorm hohen Zahl an Eiern her, die die krankgezüchteten Hühner legen müssen: 300 im Jahr. Zum Vergleich: Das Urhuhn legt zwischen 18 und 30 Eier im Jahr. In der Eierindustrie lässt die Legeleistung nach ein bis zwei Jahren nach und die Hühner werden in ihrer meist schlechten körperlichen Verfassung im Schlachthof getötet. Die Bodenhaltung ist die weitverbreitetste Haltungsform in Deutschland. Neun Hennen teilen sich hier einen Quadratmeter.
Trauriger Rückblick:
Bereits im Jahr 2012 hat PETA Aufnahmen u.a. aus einem Betrieb, an dem die Deutsche Frühstücksei GmbH beteiligt war, einem Stall der Unternehmensgruppe Hennenberg sowie weiteren Tierhaltern veröffentlicht. Das zeigt ganz klar: Tierquälerei in der Eierindustrie hat System. Seit Jahren hat sich für die intelligenten Hühner nichts geändert.
PETA fordert die Politik auf, der legalisierten Tierquälerei ein Ende zu setzen und die bio-vegane Landwirtschaft zu fördern. Denn auch ohne Gesetzesverstöße leiden die Tiere unter den minimalen gesetzlichen Regelungen.
Weitere Informationen: www.PETA.de/Eierrecherche2017 / www.PETA.de/Eier-So-leiden-Huehner-in-deutschen-Haltungssystemen
Quelle: PETA Deutschland e.V. (ots)