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"Tricorder" sucht Gentechnik in freier Wildbahn

Archivmeldung vom 12.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Detektor-Test: Studenten untersuchen Bach. Bild: Arial Shogren
Detektor-Test: Studenten untersuchen Bach. Bild: Arial Shogren

US-Forscher arbeiten an einem Gerät, das ähnlich wie ein "Tricorder" aus "Star Trek" Anomalien aufspürt. Ein spezielles Spektrometer findet in Wasserproben Spuren von DNS, die für gentechnisch veränderte Organismen charakteristisch sind. Das soll helfen, den Einfluss von Gentechnik auf die Umwelt besser zu verstehen. Ein Prototyp existiert bereits, doch will das Team seinen Umwelt-Scanner noch merklich empfindlicher machen.

In Star Trek scannen Wissenschaftler ständig mit tragbaren Geräten die Umgebung nach Anomalien. "Der Tricorder war eine Inspiration für das, was wir machen wollen", meint Scott Egan, Professor für Biowissenschaften an der Rice University. Er leitet das fünfjährige interdisziplinäre Projekt, um den DNS-Scanner zu entwickeln. Dieser setzt auf ein Spektrometer, das gesuchte DNA mithilfe von Nanopartikeln oder Proteine mithilfe von Antikörpern sichtbar macht. Denn das beeinflusst die Absorption, Beugung und Brechung von Licht auf der Nanoskala.

Der aktuelle Prototyp des Spektrometers braucht rund 50 Einheiten einer gesuchten DNS pro Milliliter Wasser, um sie in einer Probe nachzuweisen. Das ist Egan zufolge relativ viel im Vergleich zu üblichen Laborgeräten, weshalb das Team diesen Wert weiter drücken will. Außerdem arbeiten die Forscher daran, genetisch veränderte DNS nicht nur nachzuweisen, sondern auch die Konzentration quantitativ zu messen - also beurteilen zu können, wie stark ein Ökosystem mit Gentechnik-Organismen belastet ist.

Das Projekt will die Erkennung diverser Gentechnik-Produkte ermöglichen. Ein Paradebeispiel ist aber Genmais (Bt-Mais), der dank Bakterien-Gen schädlingsresistenter ist. "Das ist eine tolle Erfindung, die eine höhere Maisproduktion pro Flächeneinheit erlaubt", meint Egan. Allerdings gelangen Pflanzenteile in natürliche Gewässer, wo sie womöglich die für viele Ökosysteme wichtigen Köcherfliegen gefährden könnten. Denn diese sind mit den Mais-Schädlingen, gegen die die Veränderung hilft, eng verwandt. Das Gerät soll helfen, solche Gentechnik-Verunreinigungen in der Umwelt zu finden und ihre Auswirkungen zu beurteilen.

Quelle: www.pressetext.com/Thomas Pichler

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