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Neue PETA-Recherche enthüllt alarmierende Zustände auf einer Wiesenhof-Entenfarm bei Osnabrück

Archivmeldung vom 04.07.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wiesenhof Entenmast in Melle. Viele auf dem Rücken liegende Tiere. Zwischen den lebenden Tieren finden sich viele Tote. Bild: PETA
Wiesenhof Entenmast in Melle. Viele auf dem Rücken liegende Tiere. Zwischen den lebenden Tieren finden sich viele Tote. Bild: PETA

Es ist ein erschütternder Anblick, der sich Ermittlern der Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. in einem Entenmastbetrieb in Melle bei Osnabrück bietet und abermals bestätigt, dass wirtschaftliche Interessen dem Tierschutz vorgezogen werden. Auf der Farm, die von der "Duck-Tec Brüterei" beliefert wird und wie auch der Abnehmer Wiesenhof zur PHW-Gruppe gehört, übersäen scharenweise tote Enten den Boden. Viele Tiere liegen regungslos auf dem Rücken und können aus eigener Kraft nicht aufstehen, was eindeutig auf Überzüchtung und die damit einhergehende Störung der Skelettreifung zurückzuführen ist.

So grauenvoll die Zustände auch sind, um einen Einzelfall handelt es sich beileibe nicht: Sowohl 2010 als auch 2011 haben PETA-Ermittler alarmierende Zustände auf Puten- und Hühnerfarmen von Wiesenhof dokumentiert und damit die wahren Ausmaße in der industriellen Landwirtschaft zum Vorschein gebracht.

"Die Bilder sind der erneute Beweis dafür, dass Wiesenhof zu Lasten der Tiere wirtschaftet", so Dr. Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler und Rechtsberater bei PETA, "das muss endlich Konsequenzen haben. Gesetzgeber, Behörden und vor allem die Justiz sind davor gewarnt, sich weiter mit diesen Täterbranchen in der industriellen Tierproduktion zu verbünden. PETA wird alles daran setzen, den Tieren zu helfen und die wirklichen Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Es kann nicht sein, dass jedes Jahr das gleiche, traurige Bild in den Mastanlagen vorzufinden ist und sich rein gar nichts an den grausamen Qualzuchten ändert - und das zehn Jahre nach Aufnahme des Tierschutzes als Staatsschutzziel in das Grundgesetz."

Mehrmals inspizierten PETA-Ermittler die Farm bei Osnabrück und bei jedem Besuch stießen sie auf eine unermessliche Tierquälerei. An einem Tag waren es sogar über 100 Enten, die regungslos auf dem Rücken lagen - selbst als die PETA-Ermittler ihnen auf die Beine halfen, fielen sie wieder um. Folglich verdursten oder verhungern die Tiere qualvoll, noch bevor sie getötet werden. Nach PETAs Auffassung handelt es sich bei den gefilmten Pekingenten eindeutig um eine "Qualzucht" im Sinne von § 11 b des Tierschutzgesetzes. Demnach dürfen keine Wirbeltiere gezüchtet werden, deren Nachkommen erhebliche Leiden aufweisen oder welche nur unter solchen Bedingungen gehalten werden können, die Schmerzen und Leiden bei den Tieren hervorrufen.

PETA weist darauf hin, dass Enten, die in der Intensivtierhaltung gezüchtet werden, kaum in der Lage sind, schmerzfrei zu stehen oder zu laufen. Die Tiere können nur noch in einer Akkordzeit von rund 50 Tagen wachsen, eingeschränkt atmen und ein trauriges Dasein in verdreckten Hallen mit feuchter Einstreu und ständigen Qualen durch Skelett- und Beindeformationen fristen. Mit genetischen Züchtungen werden die Enten zu schnell wachsenden Produktionseinheiten herangezüchtet, sie können ihr eigenes Gewicht kaum tragen und sind anfällig für Infektionen oder Fußballendermatiden.

Die rechtlichen Grundlagen genügen nicht im Geringsten, um die Tiere vor Industrieriesen wie der PHW-Gruppe zu schützen. Verbraucher, die über Nachfrage entscheiden, sind dazu aufgerufen, pflanzliche Alternativen zu bevorzugen und damit der Intensivtierhaltung die kalte Schulter zu zeigen.

Quelle: PETA Deutschland e.V. (ots)

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