Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Bienensterben: Indische Bauern verzweifeln

Bienensterben: Indische Bauern verzweifeln

Archivmeldung vom 28.09.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Insekten: Als Bestäuber leisten sie großen Nutzen. Bild: Rolf Handke/pixelio.de
Insekten: Als Bestäuber leisten sie großen Nutzen. Bild: Rolf Handke/pixelio.de

Bestäuberinsekten erbringen weltweit jährlich Leistungen von 224 Mrd. Dollar. Das große Problem dabei ist, dass die industrielle Landwirtschaft den Insekten den Garaus macht. Nun haben Forscher der British Ecological Society beim Jahrestreffen an der University of Leeds eine erschreckende Studie aus Indien präsentiert. Dort bedroht der Rückgang der Insekten die Gemüsebauern.

Indien produziert jährlich 7,5 Mio. Tonnen Gemüse. Das entspricht 14 Prozent der weltweiten Gemüseproduktion und reiht Indien damit hinter China an den zweiten Platz der größten Produzenten. Das Problem mit dem Rückgang der Bestäuberinsekten ist allerdings nicht auf Indien beschränkt. "Das gibt es auch in Mitteleuropa und in Österreich", erklärt Cornelia Maier, stellvertretende Geschäftsführerin des Umweltdachverbands im pressetext-Interview.

Monokulturen und Chemieeinsatz vernichtet Nützlinge

"Monokulturen sind für Bestäuberinsekten kein gutes Terrain", erklärt Maier. "Denn hier fehlt es aufgrund des Anbaus einer einzigen Sorte an der nötigen Nahrungsvielfalt." In Holland gebe es in der Zwischenzeit Imker, die von Landwirten gemietet werden können, um zur Blütezeit die Bestäubung auf den Feldern durchzuführen.

"Das zweite Problem, dass den Nützlingen das Leben erschwert, ist der massive Einsatz von Chemie - insbesondere von Pestiziden - in der industriellen Landwirtschaft", so Maier. "Dieser verursacht neben dem Lebensraumverlust auch einen Rückgang von wildlebenden Bienen und anderen Insekten wie etwa Hummeln. In einigen Regionen gibt es private Initiativen, die dafür sorgen, dass wertvoller Lebensraumes für Insekten erhalten bleibt."

Weltweites Problem mit Bestäubern

Die UN-Ernährungsorganisation FAO schätzt, dass von den mehr als 100 Feldfruchtarten, die zu 90 Prozent die Lebengrundlage der Menschen in 146 Staaten bieten, 71 von Bienen bestäubt werden. Der Großteil davon entfällt auf wildlebende Arten. Um das Problem noch näher zu erforschen hat die FAO die International Pollinators Initiative ins Leben gerufen.

Wie groß der Rückgang der Produktion in Indien tatsächlich ist, konnten die Forscher um Parthiba Basu von der University of Calcutta nicht sagen, da ihnen Vergleichszahlen fehlen. Deutlich wurde jedoch der Ertragsrückgang pro Hektar bei gleichzeitig jährlich steigender Anbaufläche.

Gutes Zeugnis für Öko-Landbau

Das Forscherteam hat zudem festgestellt, dass ökologischer Landbau für Bestäuberinsekten wesentlich besser ist als konventioneller. Anbausysteme, die ökologisch, human und wirtschaftlich nachhaltig produzieren, zeigten deutlich bessere Ergebnisse.

Um auf das Thema "Bienensterben" aufmerksam zu machen, veranstaltet der Umweltdachverband am 2. und 3. Oktober 2010 zum vierten Mal das Bienenfest am Himmel. Weitere Informationen unter http://www.himmel.at und http://www.wald.or.at. 

Quelle: pressetext.austria Wolfgang Weitlaner

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte alltag in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige