Neue Pflanzenschutz Kartell Sammelklage gestartet: Mehr als 500 Agrarbetriebe schließen sich unilegion Bauernbündnis an
Archivmeldung vom 11.10.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAb sofort können Agrarbetriebe risikolos an der Sammelklage der Initiative "unilegion Bauernbündnis Pflanzenschutz" teilnehmen. Mehrere hundert Höfe haben sich bereits angeschlossen. Die Sammelklage des Münchener Rechtsdienstleisters unilegion richtet sich gegen die Pflanzenschutzmittel-Großhändler, gegen die das Bundeskartellamt Bußgelder in dreistelliger Millionenhöhe wegen illegaler Preisabsprachen verhängt hatte. Geschädigte Höfe können sich unter www.unilegion-pflanzenschutz.de unverbindlich registrieren.
"Wir möchten Agrarbetrieben dabei helfen, ihre Rückzahlungsansprüche wegen überteuerter Pflanzenschutzmittel gegenüber dem Pflanzenschutzkartell risikolos und so einfach wie möglich geltend zu machen", erklärt Katharina Fröhlich, Juristin und Geschäftsführerin der unilegion Pflanzenschutz GmbH. "Unsere Initiative bringt eine Vielzahl von Betrieben zusammen und übernimmt für diese die gesamten Kosten der Anspruchsdurchsetzung - erforderlichenfalls auch vor Gericht. So kommen auch kleine und mittlere Betriebe, die nicht die finanziellen Mittel für ein eigenes teures Verfahren haben, zu ihrem Recht."
Anfang 2020 verhängte das Bundeskartellamt Bußgelder von insgesamt ca. 157 Millionen Euro gegen das Kartell der Großhändler von Pflanzenschutzmitteln. unilegion geht davon aus, dass allen Agrarbetrieben, die von mindestens 2006 bis 2016 Pflanzenschutzmittel erworben haben, erhebliche Rückzahlungsansprüche zustehen. "Die genaue Höhe der Ansprüche muss noch gutachterlich bestimmt werden", so Fröhlich. "In vergleichbaren Kartellfällen waren Rückzahlungen von bis zu 20 Prozent und mehr der gezahlten Kaufpreise möglich - zuzüglich hoher Zinsen."
Die Initiative setzt auf erfahrene Experten: Die rechtliche Vertretung übernimmt das Hamburger Büro der renommierten Großkanzlei Taylor Wessing, die ökonomische Betreuung die Experten von CEG Europe. "Da kleinere Rechtsanwaltskanzleien sich oft entweder nur auf das Kartellrecht oder nur auf die Prozessführung spezialisieren, haben wir uns bewusst für die Beauftragung einer schlagkräftigen Großkanzlei entschieden, die beide Bereiche abdeckt," erklärt Fröhlich. Bereits im Fall des Lkw-Kartells organisierte unilegion eine Sammelklage für mehr als 850 Unternehmen, die in vielen Fällen lediglich einige wenige vom Kartell betroffene Lkw gekauft und dadurch einen Schaden erlitten hatten.
Quelle: unilegion GmbH (ots)